Das Gesundheitswesen betrifft uns alle. Jeder von uns wird einmal Patient. Manchmal merkt er dann, dass doch nicht alles so funktioniert, wie die vielen Mächtigen, in diesem System - von den Ärztekammern über die Sozialversicherungen bis hin zu den Landes- und Bundespolitikern - gerne behaupten. Ingrid Korosec und Ernest G. Pichlbauer kennen die Hintergründe zur derzeitigen Situation im österreichischen Gesundheitswesen genau und haben nachgedacht, wo die Fehler liegen, wer die nötigen Reformen verhindert, was man verbessern kann und was geändert werden muss. Mit schonungsloser Offenheit nennen die Autoren die "Verhinderer" dieser längst not-wendigen Reformen und stellen ihre Rolle in Frage. Die Vorschläge der Autoren fordern nicht wie in der Gesundheitspolitik sonst üblich mehr Geld, sondern ausschließlich den richtigen Einsatz der vorhandenen Möglichkeiten. Hier wird der Patient tatsächlich zum Mittelpunkt des Gesundheitssystems gemacht, denn um den Patienten geht es, von dort kommt auch das Geld der Steuern und Beiträge. Auf Basis ihrer Analyse wird im Buch ein patientenorientiertes System konsequent entworfen, das das gesamte Gesundheitssystem und auch die gesamte Pflege solidarisch finanzieren will - ohne Mehrkosten, allerdings statt abgabenfinanziert, steuerfinanziert. Mit diesem politisch couragierten Buch schlagen die Autoren neue Wege vor, die zwar vielen nicht gefallen und noch viel Aufregung auslösen werden, aber deren Umsetzung in die zweifellos in die Zukunft weist.