Die Große Messe von Braunfels - eine erstklassige (Wieder-)Entdeckung Der Komponist Walter Braunfels ist - leider zu Unrecht - in Vergessenheit geraten, obwohl er in den 1920er Jahren neben R. Strauss zu den meistgespielten Opernkomponisten gehörte. Erfolg hatte Braunfels auch mit der imposanten Großen Messe op. 37 (1923-1926). Als "Halbjude" durften seine Kompositionen während des Dritten Reiches nicht mehr aufgeführt werden. Nach dem 2. Weltkrieg konnte Braunfels, wie viele andere verfemte Musiker, nicht mehr an frühere Erfolge anknüpfen. Seit kurzem werden seine Werke wiederentdeckt. Der renommierte Dirigent Manfred Honeck avancierte dabei zu einem engagierten Anwalt für Braunfels und führte die Große Messe 2010 auf. "Das Werk war über die Uraufführung 1927 in Köln nicht hinaus gelangt, sodass die Stuttgarter Oper eine echte Ausgrabung präsentierte. Dass sie auch eine erstklassige Entdeckung wurde, lag am engagierten Betreiben von Honeck, dessen von großer Souveränität getragene Leitung den gewaltigen Dimensionen mit ruhiger Hand begegnete und die Ensembles hervorragend in Einklang brachte." (Das Opernglas) "Der Hörer taucht in eine spätromantische Klangwelt, die ihre Faszinationskraft aus monumentaler Wirkung bezieht." (Die Welt)