Phra Aphai Mani, das im Original 30.000 Zeilen umfassende Epos Sunthorn Phus, "der Shakespeare Thailands", gilt als eines der Meisterwerke der klassischen Literatur Südostasiens. Das Unterfangen, die Klassiker der thailändischen Literatur einem breiteren Publikum verständlich und gleichzeitig unterhaltend aufzubereiten, ist ambitioniert. Da ist die komplexe Welt der Geister und Fabelwesen, der magischen Männer und übernatürlichen Kräfte, die Menschen aus dem westlichen Kulturkreis als Komponente der exotischen Dramaturgie wahrnehmen; für viele Menschen in Thailand handelt es sich hierbei aber häufig um reale Begebenheiten im historischen Kontext. Wenn sie in dem vorliegenden Buch einem weisen Brahmanen begegnen werden, der unter anderem auch größere Entfernungen fliegend zu überbrücken pflegt, dann denken Sie daran: Der Glaube versetzt bekanntlich sogar Berge. Hinzu kommen Elemente, Motive und Personen, die dem hinduistisch-buddhistischen Kosmos zuzuordnen sind und den Menschen der Region vertraut und geläufig, außerhalb aber nur einem kleinen Kreis bekannt sind. Das gleiche gilt auch für einen dezidierten ethisch-moralischen Kodex, das überlieferte Rollenverhältnis im Mikrokontext der Familie sowie im gesellschaftlichen Makrokontext Asiens. Abschließend sind auch noch die sakralen Aspekte buddhistischer Riten sowie die traditionellen animistischen Überlieferungen zu berücksichtigen, die den vertrauten Gesamtrahmen des Epos in der Originalfassung bilden.

Trotz alledem war der Autor bemüht, den vorliegenden Klassiker mit seinen 30.000 Zeilen im Originaltext in verständlicher und unterhaltsamer Prosa zusammenzufassen und damit erstmals in deutscher Sprache die faszinierende Geschichte von Phra Aphai Mani, Sri Suwan, Suwanmali, der Nixe, der Menschfresserin und vieler anderer einem größeren Leserkreis zugänglich zu machen. Finden Sie heraus, ob das gelungen ist und lesen Sie los!