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Grundprobleme der Kybernetik: Zwischen Technik und Psychologie

Autor Theodor H. Erismann
de Limba Germană Paperback – 31 dec 1971
2 Angesichts dieser Sachlage ist die Frage berechtigt, weshalb heute sch.on über die Grundfragen der Kybernetik geschrieben werden soll. Die Antwort ist einfach.: Das behandelte Gebiet ist von so eminenter Bedeutung, daß Versuche einer zusammenfassenden (wenn auch keineswegs erschöpfenden) Betrachtung in jeder Entwicklungsphase vollauf gerechtfertigt erscheinen. Es ist nicht sch.wer, den Nachweis für die Wich.tigkeit des Fragenkom­ plexes "Kybernetik" zu erbringen: Wir stehen an der Schwelle eines Wis­ senszweiges, der uns Aufschluß geben kann über die Funktionen des äußerst komplexen Apparates, welcher unsere höchsten Lebensfunktionen - und insbesondere das Denken - ermöglicht. Angesichts der großartigen Leistun­ gen, zu denen dieser Apparat befähigt ist, kann es dem Techniker nich.t gleichgültig sein, wie er organisiert ist. Es kann gar kein Zweifel darüber bestehen, daß eine vertiefte Kenntnis kybernetischer Zusammenhänge sich befruchtend auf analog gelagerte Gebiete der Technik auswirken muß. Geradezu schicksalhaftes Gewicht erhält die Auseinandersetzung mit der Kybernetik für den Psychologen. Sollte eine vollständige kybernetisch.-tech­ nische Durchleuchtung aller psychisch.en Vorgänge möglich werden, so sähe sich. die Psychologie über weite Strecken in den Rang einer Sekundärwissen­ sch.aft degradiert, die sich mit dem integralen Zusammenwirken von Einzel­ funktionen zu befassen hätte, deren Kenntnis die eigentliche und vielleich.t einzige Grundlage psychologischen Wissens wäre. Die Psychologie verhielte sich. dann zur Kybernetik ähnlich. wie etwa die Strömungslehre zur Mecha­ nik des Massenpunktes.
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Specificații

ISBN-13: 9783540058212
ISBN-10: 3540058214
Pagini: 212
Ilustrații: VIII, 203 S. 1 Abb.
Dimensiuni: 133 x 203 x 11 mm
Greutate: 0.23 kg
Ediția:2., vollst. neubearb. Aufl.
Editura: Springer Berlin, Heidelberg
Colecția Springer
Locul publicării:Berlin, Heidelberg, Germany

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2 Angesichts dieser Sachlage ist die Frage berechtigt, weshalb heute sch.on über die Grundfragen der Kybernetik geschrieben werden soll. Die Antwort ist einfach.: Das behandelte Gebiet ist von so eminenter Bedeutung, daß Versuche einer zusammenfassenden (wenn auch keineswegs erschöpfenden) Betrachtung in jeder Entwicklungsphase vollauf gerechtfertigt erscheinen. Es ist nicht sch.wer, den Nachweis für die Wich.tigkeit des Fragenkom­ plexes "Kybernetik" zu erbringen: Wir stehen an der Schwelle eines Wis­ senszweiges, der uns Aufschluß geben kann über die Funktionen des äußerst komplexen Apparates, welcher unsere höchsten Lebensfunktionen - und insbesondere das Denken - ermöglicht. Angesichts der großartigen Leistun­ gen, zu denen dieser Apparat befähigt ist, kann es dem Techniker nich.t gleichgültig sein, wie er organisiert ist. Es kann gar kein Zweifel darüber bestehen, daß eine vertiefte Kenntnis kybernetischer Zusammenhänge sich befruchtend auf analog gelagerte Gebiete der Technik auswirken muß. Geradezu schicksalhaftes Gewicht erhält die Auseinandersetzung mit der Kybernetik für den Psychologen. Sollte eine vollständige kybernetisch.-tech­ nische Durchleuchtung aller psychisch.en Vorgänge möglich werden, so sähe sich. die Psychologie über weite Strecken in den Rang einer Sekundärwissen­ sch.aft degradiert, die sich mit dem integralen Zusammenwirken von Einzel­ funktionen zu befassen hätte, deren Kenntnis die eigentliche und vielleich.t einzige Grundlage psychologischen Wissens wäre. Die Psychologie verhielte sich. dann zur Kybernetik ähnlich. wie etwa die Strömungslehre zur Mecha­ nik des Massenpunktes.

Cuprins

1. Vorwort.- 1.1 Vorwort zur ersten Auflage.- 1.2 Vorwort zur zweiten Auflage.- 2. Präliminarien.- 2.1 Definition und Illustration.- 2.2 Beziehungen zu anderen Wissenszweigen.- 2.3 Vorgeschichte und heutiger Stand der Forschung.- 3. Das Neuron als Mittel der Datenverarbeitung.- 3.1 Die datenverarbeitende Funktion des Neurons.- 3.2 Grundsätzlicher Aufbau eines Neuronenmodells.- 3.3 Verhalten des Neuronenmodells und des Neurons unter verschiedenen Arbeitsbedingungen.- 3.4 Katalog der Funktionsmöglichkeiten eines Neurons.- 4. Synthese einfacher Neuronenschaltungen.- 4.1 Bemerkungen zur Arbeitsmethode.- 4.2 Schaltungen für die Durchführung der logischen Grundoperationen.- 4.3 Die analog-digitale Doppelnatur des Neurons.- 4.4 Wichtige Elementarschaltungen.- 4.5 Zeitmessung, Zählen, Integration, Differentiation.- 5. Das Gedächtnis.- 5.1 Speicherungsmöglichkeiten ohne lernfähige Neuronen.- 5.2 Informationsspeicherung mit lernfähigen Neuronen beziehungsweise Synapsen.- 5.3 Intramolekulare chemische Informationsspeicherung.- 5.4 Lernen und Vergessen.- 5.5 Bedingungen für die Organisation eines funktionstüchtigen Gedächtnisses.- 5.6 Organisationsform „Lernmatrix“.- 5.7 Organisationsform „Holographie“.- 5.8 Organisationsform „Conjunctio rerum omnium“.- 5.9 Kritische Betrachtung der dargelegten Organisationsformen.- 6. Gestaltserkennung.- 6.1 Definitionen und Voraussetzungen.- 6.2 Gestaltserkennung durch Koinzidenzvergleich mit einem gespeicherten Muster.- 6.3 Gestaltserkennung durch Analyse nach Teilgestalten.- 6.4 Gestaltserkennung durch Abtasten der Gestalt.- 6.5 Gestaltserkennung durch Auswertung von Invarianzen.- 6.6 Kritische Betrachtung der dargelegten Möglichkeiten der Gestaltserkennung und Versuch einer Synthese.- 6.7 Bemerkungen zur akustischen Gestaltserkennung.- 7. Leistungen komplexer Neuronenschaltungen.- 7.1 Vorbemerkungen.- 7.2 Datenaustausch zwischen unter- und übergeordneten Zentren.- 7.3 Parallelen und Unterschiede zwischen organischen und technischen Regelkreisen.- 7.4 Wege ins Dunkel der „black boxes“.- 7.5 Kybernetische Spitzenleistungen bei Tier und Mensch.- 7.6 Verhaltensmodelle.- 7.7 Bemerkungen zum Stand der Forschung.- 8. Überblick der technisch-naturwissenschaftlichen Problemstellung.- 8.1 Auffüllen der Lücken in unserem Wissen.- 8.2 Praktische Anwendungsmöglichkeiten kybernetischer Erkenntnisse.- 8.3 Bau des Homunculus Sapiens Cybernetes.- 9. Überblick der psychologisch-philosophischen Problemstellung.- 9.1 Fragestellung nach Bewußtsein und Seele.- 9.2 Bewußtsein als physikalisches Phänomen.- 9.3 Bewußtsein als außerphysikalisches Phänomen.- 9.4 Versuch einer Synthese.- 10. Schlußbemerkungen.- Literatur.- Namen- und Sachverzeichnis.