Niklas van Thorns Lyrik - entstanden aus aphoristischen Kurzformen und Epigrammatischem, angeregt durch die Antike, aber auch durch Lichtenberg, Stanislaw Jerzy Lec und den genialen Zyniker Ambrose Bierce - findet einerseits immer wieder zu sonettartigen Formen, gleichzeitig entstehen aber auch völlig konträre Experimente mit freien Formen und abgewandelten Schreibweisen; angetrieben teils 'aus purem Jux', teils von der Freude an Anarchie, Dada- und Surrealismus. Die anfänglich nur privat gesammelten 'lyrischen Brocken' van Thorns entwickelten zunehmend eine Kraft, die den Autor immer häufiger zum Ausdruck drängte - wohl auch aufgrund der Erkenntnis, dass über philosophische Begriffe, Systeme und Schemata nie das volle Verständnis erreicht werden kann und das Wort in der Dichtung tiefere Bedeutungsgründe tangieren kann als beim rein systematischen Denken.