Historia Animalium

Die Bcher VIII und IX der Historia animalium, die die Lebensweise und Aktivitten der Tiere, insbesondere Ernhrung, Habitat, Fortpflanzungsweise sowie Sozialverhalten und geistige Fhigkeiten betreffen, werden historisch und philologisch erklrt und durch Vergleich mit der neuzeitlichen Zoologie, insbesondere der Verhaltensforschung, kritisch gewrdigt.
Zweifel an der Echtheit einzelner Passagen sind nicht stichhaltig. Die Bcher sind durch Querverweise mit den brigen biologischen Schriften eng verzahnt. Berhrungen mit Theophrast beruhen auf keinem Konkurrenzverhalten zu Aristoteles, sondern bezeugen eine enge Zusammenarbeit. Die tierpsychologischen Ausfhrungen bedeuten keinen Widerspruch zu den Ethiken, die auf biologische Differenzierung verzichten knnen. Durch die Bercksichtigung der Forschungsreisen, wie sie von W. Kullmann herausgestellt sind, knnen auch spektakulre Ergebnisse der aristotelischen Forschung auerhalb der festen Thematik zur Sprache kommen, z.B. der saisonale Ablauf des Fischlebens am Golf von Pyrrha, die Aalmsterei am Strymon oder die Fischerei im Schwarzen Meer. Aristoteles benutzt sogar Fabulses und Mirabilienhaftes, hlt sich aber von einer moralisierenden Humanisierung der Tiere fern.