Der Autor hat in einer ausführlichen Recherche die Mithilfe zahlloser, williger europäischer Helfer am Holocaust dokumentiert. Und zwar, was in dieser Form wohl einmalig sein dürfte, zunächst auf der Basis konkreter, praktischer Erfahrungen in ganzjähriger Projektarbeit gegen das Vergessen mit Schülern im Sekundarbereich1. Jetzt erfolgte die wissenschaftliche Evaluation. Sein Fazit: Ohne die Bereitschaft äußerst williger europäischer Helfer hätte der Genozid an den Juden nicht eine solche ungeheure Dimension annehmen können - Die These von der Alleinschuld der Deutschen hat in Europa Tradition. So mussten sie auch lange Zeit als alleinige Verursacher des Ersten Weltkrieges herhalten, was inzwischen keiner ernsthaften historischen Überprüfung mehr stand hält. Und die mangelnde Bereitschaft der Europäer zur Mitverantwortung findet aktuell eine unrühmliche Fortsetzung bei der Masseninvasion von Asylsuchenden und Flüchtlingen. All denen, die sich um eine ernsthafte Aufarbeitung der jüngsten Geschichte bemühen, wird zudem vermehrt und kontraproduktiv entgegengearbeitet: durch das Geschäft mit dem Holocaust, einem klebrigen Philosemitismus, einem beckmesserischen und jakobinerhaften Tugendwahn mit dem eine ¿neue akademische Avantgarde¿ die Menschen der Hitlerzeit posthum verfolgt und diskriminiert. Häufig nur um der eigenen Karriere willen. Der Antisemitismus, als gesamteuropäische Kulturschande, bedarf daher eines umfassenden Revirements im Sinne eines neuen geschichtsdidaktischen Ansatzes.