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Produs

Homo occidentalis

Autor Günter Dux
de Limba Germană Hardback – 30 apr 2011
Die erste Zäsur, das griechische Mirakel, zeichnet sich dadurch
aus, dass die Beziehungen der Menschen zueinander, gemeinhin
die Gesellschaft, auf eine rationale Basis gestellt werden. Erstmals
in der Geschichte beherrschten abstraktes Denken, Behauptung,
Diskussion und Beweis die zwischenmenschliche Kommunikation,
und ihr Ziel war die Wahrheitsfindung. Das aber, was die Griechen in
diesem Zusammenhang als Gesetz bezeichneten, bezog sich allein
auf Soziales, nicht auf Natur. Sozialökonomische Grundlage ist die
Entstehung eines äußeren Marktes, einer Warenproduktion in ersten
Ansätzen. Stichworte und Personifizierung hierfür sind Verrechtlichung,
gemünztes Geld, Alphabet-Schrift, Odysseus, Archilochos.
Die zweite Zäsur, das europäische Mirakel, zeichnet sich dadurch
aus, dass die Beziehungen der Menschen zur Natur auf eine rationale
Basis gestellt werden. Es entsteht ein innerer Markt, der die Arbeitskraft
des Menschen und Grund und Boden zur Ware macht, und auf
die Produktion selbst zurückschlägt. Parallel dazu entsteht als Fortsetzung
der griechischen Protowissenschaft eine (Natur-)Wissenschaft,
die durch Axiomatik und Empirie (messendes Experiment)
gekennzeichnet ist. Stichworte und Personifizierung hierfür sind die
große Industrie, das Labor, Robinson, Newton (nicht so sehr Galileo
und Bacon), Marx.
In der dritten Zäsur, in der Gesellschaft und Natur zu einem Hybrid
verschmelzen, werden die Beziehungen der Menschen zu
diesem Hybrid auf eine rationale Basis gestellt. Die Gesellschaft
selbst, nenne man sie nun »Wissensgesellschaft«, »Umwelt« oder
»Weltgesellschaft«, wird zum Labor, zum Experimentierfeld. Ob
Tschernobyl, Ozonloch oder BSE, in allen Fällen hat die traditionelle
Unterscheidung zwischen Grundlagenforschung und angewandter
Wissenschaft an Bedeutung verloren. Wissenschaftliche Experimente
haben die geschlossenen Räume der Laboratorien verlassen. Sie
werden heute im Maßstab 1:1 und in Echtzeit durchgeführt.
Das Verhältnis von Wissenschaft, Technik und Gesellschaft wird ausgehend
von Max Webers Rationalitätskonzept als Implikationsverhältnis
von Individuum und Gesellschaft (Psycho- und Soziogenese)
entwickelt. Mit dem Schwerpunkt, der auf der Entfaltung kognitiver
Strukturen (Piaget) sowohl im Individuum als auch in der Gesellschaft
liegt, werden Gemeinsamkeiten und Unterschiede der drei
Zäsuren als Momente eines sozialhistorischen Entwicklungsprozesses
dargestellt, um David Bloors erkenntnistheoretischen Anspruch
einzulösen und die gegenwärtige Kontroverse um akademische
und postakademische Wissenschaft als Zwischenstufe dieser Entwicklung
zu deuten.
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Specificații

ISBN-13: 9783942393034
ISBN-10: 3942393034
Pagini: 360
Dimensiuni: 159 x 228 x 66 mm
Greutate: 1.31 kg
Editura: Velbrueck GmbH

Notă biografică

Günter Dux, geb. 1933. Seit 1974 Professor an der Universität Freiburg. 1995 Leibnizprofessor der Universität Leipzig. Seit 1998 Em. Arbeitsgebiete: Theorie der Gesellschaft, Theorie des sozialen und kulturellen Wandels, Wissens- und Kulturtheorie, Normtheorie. Bei Velbrück Wissenschaft hat er veröffentlicht: Historisch-genetische Theorie der Kultur. Instabile Welten. Zur prozessualen Logik im kulturellen Wandel (2000 und 2005 als Studienausgabe); Die Moral in der prozessualen Logik der Moderne. Warum wir sollen, was wir sollen (2004); Warum denn Gerechtigkeit. Die Logik des Kapitals. Die Politik im Widerstreit mit der Ökonomie (2008); Von allem Anfang an: Macht, nicht Gerechtigkeit. Studien zur Genese und historischen Entwicklung des Postulats der Gerechtigkeit (2009).

Cuprins

0. Prolog
1. Wissenschaftsforschung im Härtetest:
Paradigmen und Probleme
2. Drei Etappen auf dem Wege zur Weltgesellschaft.
Eine geschichtsphilosophische Interpretation
3. Wurzeln und Wege der abendländischen
Wissenschaft
4. Vom primitiven zum wissenschaftlichen Denken
5. Gerechtigkeitsmoral oder Gemeinschaftsethos?
6. Von der Realabstraktion zur Denkabstraktion
7. Die sozioökonomische Dynamik der drei Zäsuren