Seitdem sich überkritische Fluide aufgrund ihrer besonderen Eigenschaften als hervorragende Reaktionsmedien erwiesen haben, wurden zahlreiche unterschiedliche Reaktionen im überkritischen Zustand durchgeführt und eingehend studiert. Neben den Auswirkungen der überkritischen Fluide auf die Reaktion selbst wurde jedoch nur in wenigen Fällen der Einfluss auf den gesamten Prozess untersucht. Solch eine detaillierte Betrachtung wurde daher in dieser Arbeit, im wesentlichen aus thermodynamischer Sicht, am Beispiel der Hydrierung von Fettsäureestern zu Fettalkoholen durchgeführt. Für die Herstellung von 1-Octadecanol wurden sowohl zwei unterschiedliche Edukte (hier: Methyl- und Ethyloleat) als auch zwei überkritische Fluide (hier: Propan und Dimethylether) untersucht. Mit der Reaktion, der Abtrennung des als Nebenprodukt entstehenden Alkohols sowie der Rekomprimierung der zurückzuführenden Gase wurden zunächst die Verfahrensschritte ausgemacht, die für die Auslegung des Prozesses problematisch erschienen. Da Hochdruckversuche wie auch die Untersuchung von Multikomponentensystemen analytisch aufwendig sowie zeit- und kostenintensiv sind, wurde eine Methode zur Reduzierung der Versuchsanzahl durch eine Kombination von Experimenten und Prozesssimulationen entwickelt und angewendet.