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In Irland

Autor Ulrich Straeter Ilustrat de Ilse Straeter
de Limba Germană Paperback – sep 2008
INHALTVon der Schatzsuche1. Das Gibtesnicht2. Im siebenschläfernden Ort3. Arthurstown zum Zweiten4. Begegnung mit Harry5. Erinnerungen I6. Erster Brief an Heinrich Böll7. Die Brücken von Causeway8. Die Nord-West-Passage9. Patsy und andere Iren10. Erinnerungen II11. Zweiter Brief an Heinrich Böll12. Die Krähen von Rockfleet Castle13. Wittgenstein im Wildgebirge14. Tollkühne Männer15. Erinnerungen III16. Nora, Lynch und Lodemann17. Sturmwarnung18. Dritter Brief an Heinrich Böll19. Die Madonna von Clifden20. Arthurstown zum Dritten21. Nachwort22. Postscriptum.Der Mann, den es nicht gabHätte er doch geschwiegen, dieser Pierce Ferriter!Pierce war Bauer. Schon lange, in Ballyferriter oder Baile an Fheirténraight oder Baile an Feirteiris auf der Dingle Halbinsel in West Kerry. Schon seine Vorfahren waren hier ansässig gewesen, so lange man denken oder erzählen konnte. Pierce war vierunddreißig Jahre alt, ein kräftiger, kurzhaariger Bursche mit verschmitztem Gesicht. Auch bei schlechtem Wetter stand sein Oberhemd immer drei Knöpfe auf, die Regenjacke wehte offen im Wind. Fest verwurzelt in irisch-gälischer Erde, war Pierce gewissen Modernisierungen gegenüber jedoch nicht abgeneigt, zumal einige Kollegen, eigentlich Konkurrenten, im pub immer öfter von der Europäischen Gemeinschaft und von gewissen Geldern redeten.Also beschloss Pierce eines schönen Tages, seine Farm an diesem Ende der Welt - der Ort Dingle bezeichnet sich gern als Europas westlichste Hafenstadt - auf Vordermann zu bringen. Er beantragte einen finanziellen Zuschuss zwecks Modernisierung. Die Sache ging ihren Gang und schließlich fehlte, wie die zuständige Behörde ihm schrieb, nur noch die Geburtsurkunde. Ein Klacks, sollte man meinen. Doch Pierce Ferriter schüttelte den Kopf. Zwar war er nachweislich sichtbar geboren, man wusste auch das Jahr 1957, aber eine Geburtsurkunde existierte nicht. In Kerry soll das damals häufiger vorgekommen sein. Das nützte wenig: Pierce war nicht registriert, es gab keine Geburtsurkunde, damit keinen Pierce Ferriter und deshalb auch kein Geld. Es ging hin und her, schließlich ließ sich über das Zentralregister in Dublin etwas machen. Pierce sollte dort nachträglich registriert werden und dann seine Geburtsurkunde bekommen. Das Geld würde fließen.Doch nicht so bei Ferriter in Ferriter. Artikel acht der irischen Verfassung benennt die gälische Sprache als erste Landessprache vor dem Englischen. Und darauf sind die Iren stolz. Ganz besonders stolz war Pierce Ferriter. Er bestand darauf, unter seinem gälischen Namen Piaras Feirtear eingetragen zu werden. Das lehnte die Behörde ab. Den Pierce Ferriter hatten sie noch so eben in Dublin notiert, einen Piaras Feirtear aber konnte man den Akten beim besten Willen nicht entlocken. Den gab es nicht, weder in Dublin noch in Ballyferriter oder Baile an Fheirténraight oder Baile an Feirteiris. Der Zuschuss rückte in weite Ferne, die Kühe warteten weiter auf die neue Melkanlage. Doch ein Kelte gibt so leicht nicht auf. Pierce mobilisierte Freunde und Bekannte, Rechtsanwälte und die heimische Presse mit dem beziehungsreichen Namen The Kingdom, der an das Vereinigte Königreich von Großbritannien und Nordirland erinnerte. Das Schicksal gewährte dem Mann, den es nicht gab, eine letzte Chance zur Wiedergeburt. Man fand in Dublin ein altes Wählerverzeichnis, in dem Piaras Feirtear erwähnt war. Und dann war er endlich auch offiziell vorhanden, der Mann am Slea Head, das Geld floss auf sein Konto und die Milch der Kühe seitdem durch kalte Metallröhren.Hätte er besser geschwiegen? The man, who didn't exist, der Mann, den es nicht gab? Keine Behörde, auch nicht das Militär, würde ihn finden, und den geregelten Ärger mit den Brüsseler Bestimmungen könnte er sich ersparen. Er würde still und geheimnisvoll an diesem Ende der Welt sein typisch irisch-gälisch-keltisches Leben, sein uneuropäisches oder erst recht europäisches Leben führen, und nur die Krähen würden es von den Dächern krächzen, dass Pierce eigentlich Piaras hieße oder umgekehrt oder überhaupt.
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Specificații

ISBN-13: 9783929219272
ISBN-10: 3929219271
Pagini: 356
Ilustrații: 25 schwarz-weiße und 1 farbige Abbildungen, 3 farbige Fotos, 1 schwarz-weiße Zeichnungen
Dimensiuni: 135 x 210 x 28 mm
Greutate: 0.42 kg
Editura: Arka Verlag

Notă biografică

Zum Autor:ULRICH STRAETER (auch: Amanda Fuchs, tremonius, butzemann, rumpelstilzchen) ist am 26. Juli 1941 in Dortmund geboren.. Er lebt seit 1968 in Essen. Beruflich hat es ihn zunächst nach dem verweigerten Abitur zur Deutschen Bank verschlagen, danach zum Zoll. Dort ist er Diplom-Finanzwirt geworden. Als er die Schnauze voll hatte vom öffentlichen Dienst studierte er an der Universität Essen Germanistik, Geschichte und Erziehungswissenschaften. Mit diesem Rüstzeug wurde er Kulturarbeiter, Verleger und Schriftsteller, gründete einen Verlag und eine Künstlergruppe. Als Mitglied des Kulturbeirates der Stadt Essen versucht er in der kommunalen Kulturpolitik seinen Senf dazuzugeben, außerdem unterwanderte er den Verband der deutschen Schriftsteller (VS), den Europäischen Autorenverband Die Kogge und den Förderkreis des PEN-Zentrums.Er veröffentlichte etliche Texte in Anthologien, zuletzt zum Beispiel in:Endstation Ostsee, KBV, 2009 (Amanda Fuchs)Schicht im Schacht, KBV, 2011Schlafende Hunde II, Verlag am Park, Berlin, 2012Dem Mensch sein bester Kumpel, Geschichten rund um den Hund im Revier, Henselowsky Boschmann, Bottrop, 2012Auch einige Einzelveröffentlichungen gelangen ihm, zum Beispiel:Zwischen Wind und Wetter - 1000 Kilometer Irland mit dem Fahrrad, ARKA Essen, 1996Bretagne bleue, Reiseerzählungen, Horlemann Verlag, Bad Honnef, 2001Wer über das Meer kommt ist ein Dieb (Sardinien/Korsika), Horlemann, 2004Westfälische Dichterstraßen III, Ardey-Verlag, Münster, 2. Aufl. 2007Grüne Minna, Roman, Verlag Henselowsky Boschmann, Bottrop, 2010Sizilianische Zitronen - Ein Lied des Südens, Reiseerzählungen, Horlemann, Berlin 2011Für besondere Verdienste in Sachen Kultur und Umwelt fühlte sich der Landschaftsverband Rheinland bemüßigt, dem Autor im 22. Stockwerk des Essener Rathauses den Rheinlandtaler 2002 zu verleihen.Ulrich StraeterJoseph-Lenné-Str. 345131 EssenTel. / Fax 0201 42 12 26straeter-kunst@t-online.dewww.straeter-kunst.de