Manchmal sitzt der liebe Gott auf einer Wolke und malt für dich ein Bild, das du irgendwo im Irrgarten deiner Gehirnwindungen verscharrst, um es immer und immer wieder auszubuddeln. Dann wanderst du mit einem Pinsel und einer mit tausend Farben gefüllten Malpalette in deinen Händen auf diesem Bild umher. Übermalst ein Orange mit einem Rot. Setzt da und dort neue Farbtupfer. Skizzierst schemenhaft Kinder und Bäume und Wolken. Deutest mit kurzen, zackigen Pinselstrichen zwei grüne Läden an einem Wohnwagenfenster an. Erweckst alle und alles zu neuem Leben. Lässt Menschen, Pflanzen, Tiere und Gegenstände mit dir reden. Verhüllst so manche Stellen mit einem grauen Nebelschleier, beorderst sie, heute einmal zu schweigen. Nadeln duften, Flammen knistern, der Wind bewegt. Und trotz allem Herumpinseln ist und bleibt es das von Gott gemalte Bild. Im Augenblick der Entstehung vielleicht ohne große Bedeutung. Doch irgendwas verbirgt sich unter den Farbklecksen. Es lässt dich nicht los. Du kratzt mit deinen Fingernägeln an den Schichten, versuchst, das Verborgene darunter zu begreifen.