Inocencia: Prosaedition
Autor Juan Riquelme Lagos Ilustrat de Liane Paulke Traducere de Alexander Zuckschwerdtde Limba Germană Paperback – noi 2012
Preț: 87.43 lei
Nou
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Specificații
ISBN-13: 9783940274601
ISBN-10: 3940274607
Pagini: 141
Dimensiuni: 124 x 200 x 12 mm
Greutate: 0.15 kg
Editura: Kulturmaschinen
Seria Prosaedition
ISBN-10: 3940274607
Pagini: 141
Dimensiuni: 124 x 200 x 12 mm
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Seria Prosaedition
Notă biografică
Juan Riquelme Lagos, geboren 1953 in Santiago de Chile, studierte Gesang und Gitarre in Chile. Er war Mitglied der chilenischen Gruppe Aillarehue.
Unter Pinochet politisierte er sich zunehmend. Die Lage wurde gefährlich, als er als intellektueller Kopf einer subversiven Gruppe enttarnt worden war, so dass er Chile verlassen musste. Er ging zunächst nach Paris, wo er mit der Gruppe Trarilonco auf der Bühne stand. 1984 zog er nach Berlin und wurde Mitglied von Prueba general. Nach vielen Jahren künstlerischer Arbeit als Musiker, Sänger, Kulturmanager und Musikproduzent begann er zu Schreiben und es entstanden die Werke "Inocencia", "El Vecino" und ¿Marta, zehn Tage mit vier Nächten".
Übersetzt wurden die Geschichten von Alexander Zuckswerdt, der Spanische Philologie mit Lateinamerikanistik und Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft an der Freien Universität Berlin studierte.
Unter Pinochet politisierte er sich zunehmend. Die Lage wurde gefährlich, als er als intellektueller Kopf einer subversiven Gruppe enttarnt worden war, so dass er Chile verlassen musste. Er ging zunächst nach Paris, wo er mit der Gruppe Trarilonco auf der Bühne stand. 1984 zog er nach Berlin und wurde Mitglied von Prueba general. Nach vielen Jahren künstlerischer Arbeit als Musiker, Sänger, Kulturmanager und Musikproduzent begann er zu Schreiben und es entstanden die Werke "Inocencia", "El Vecino" und ¿Marta, zehn Tage mit vier Nächten".
Übersetzt wurden die Geschichten von Alexander Zuckswerdt, der Spanische Philologie mit Lateinamerikanistik und Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft an der Freien Universität Berlin studierte.
Recenzii
Die Rückseite der Unschuld
Unter dem Titel ¿Unschuld¿ legt uns Juan Riquelme sieben kleine Erzählungen vor, die alle die Entdeckung und das allmähliche Bewusstwerden des anderen Geschlechts zum Thema haben. Die vom Autor ausgewählte Zeitspanne reicht dabei vom Kind über die Pubertät bis hin zum jungen Mann, der seine ersten erotischen Abenteuer durchlebt: Mit anderen Worten von den frühen Doktor- spielen, die von sachlicher Neugier und geradezu naturwissenschaftlichem Interesse des Knaben geprägt sind, über die Pubertät mit ihrem erwachenden Gespür für den Zauber und das Geheimnis dessen, was die Erwachsenen ¿Liebe¿ nennen, bis hin zur unwiderstehlichen Macht der sexuellen Begierde, bei der die Liebe eher wie ein unerwünschter Störfaktor wirkt.
Im Vorwort entschuldigt sich Riquelme für eine gewisse Einseitigkeit der Darstellung, da er die Geschichten notwendigerweise nur aus der männlichen Optik erzählen kann. Doch die Entschuldigung erscheint überflüssig, da die Lektüre für ein weibliches Publikum gleichermaßen vergnüglich und spannend sein dürfte. Dafür sorgen einmal die Tatsache, dass die jungen Mädchen und Frauen beinahe in allen Geschichten die aktiveren Partner im ewigen Spiel der Geschlechter sind und die stilistische Eleganz und Leichtigkeit, mit denen der Autor dieses Thema behandelt. An keiner Stelle gleitet er in die Niederungen kitschiger Larmoyanz oder gar ins Voyeuristische ab. Die eigene Unerfahrenheit ist es, die ihn zusammen mit dem drängenden Wunsch nach neuen Erkenntnissen, von den gelegentlichen Partnerinnen instinktiv erspürt, stets zur Quelle immer fortschreitender Erkundungen der weiblichen Topographie und später auch der weiblichen Sensitivität führt.
Der Autor verhehlt nicht, dass er aus einer christlich-katholisch geprägten Kultur kommt, die er trotz eines eher indifferenten Elternhauses nie ganz abschütteln konnte. Die tradierte katholische Moral stellt von Anfang an alles was mit Sexualität, Erotik und daher auch alles, was mit körperlicher Liebe zu tun hat, unter das Verdikt des Schuldhaften, der Sünde. Sie ist gewissermaßen die hässliche Rückseite der Unschuld. Und so stellt Riquelme seinen Erzählungen einen Satz des katholischen Autors Graham Green voran:
¿Die Unschuld enthält in sich etwas, das ihr nach ihrem Verlust niemals erlaubt, sich vollständig mit sich selbst zu versöhnen.¿
Muss sie das denn unbedingt?
Juan Riquelmes Erzählungen beweisen zumindest, dass die Begriffe Unschuld und Sünde für die Beziehungen der Geschlechter entweder falsch gewählt sind oder aber, dass der Verlust der ¿Unschuld¿ zum Erwachsenwerden dazu gehört und sogar lustvollen Spaß machen kann.
Norbert Ahrens, 23.04.2012
Unter dem Titel ¿Unschuld¿ legt uns Juan Riquelme sieben kleine Erzählungen vor, die alle die Entdeckung und das allmähliche Bewusstwerden des anderen Geschlechts zum Thema haben. Die vom Autor ausgewählte Zeitspanne reicht dabei vom Kind über die Pubertät bis hin zum jungen Mann, der seine ersten erotischen Abenteuer durchlebt: Mit anderen Worten von den frühen Doktor- spielen, die von sachlicher Neugier und geradezu naturwissenschaftlichem Interesse des Knaben geprägt sind, über die Pubertät mit ihrem erwachenden Gespür für den Zauber und das Geheimnis dessen, was die Erwachsenen ¿Liebe¿ nennen, bis hin zur unwiderstehlichen Macht der sexuellen Begierde, bei der die Liebe eher wie ein unerwünschter Störfaktor wirkt.
Im Vorwort entschuldigt sich Riquelme für eine gewisse Einseitigkeit der Darstellung, da er die Geschichten notwendigerweise nur aus der männlichen Optik erzählen kann. Doch die Entschuldigung erscheint überflüssig, da die Lektüre für ein weibliches Publikum gleichermaßen vergnüglich und spannend sein dürfte. Dafür sorgen einmal die Tatsache, dass die jungen Mädchen und Frauen beinahe in allen Geschichten die aktiveren Partner im ewigen Spiel der Geschlechter sind und die stilistische Eleganz und Leichtigkeit, mit denen der Autor dieses Thema behandelt. An keiner Stelle gleitet er in die Niederungen kitschiger Larmoyanz oder gar ins Voyeuristische ab. Die eigene Unerfahrenheit ist es, die ihn zusammen mit dem drängenden Wunsch nach neuen Erkenntnissen, von den gelegentlichen Partnerinnen instinktiv erspürt, stets zur Quelle immer fortschreitender Erkundungen der weiblichen Topographie und später auch der weiblichen Sensitivität führt.
Der Autor verhehlt nicht, dass er aus einer christlich-katholisch geprägten Kultur kommt, die er trotz eines eher indifferenten Elternhauses nie ganz abschütteln konnte. Die tradierte katholische Moral stellt von Anfang an alles was mit Sexualität, Erotik und daher auch alles, was mit körperlicher Liebe zu tun hat, unter das Verdikt des Schuldhaften, der Sünde. Sie ist gewissermaßen die hässliche Rückseite der Unschuld. Und so stellt Riquelme seinen Erzählungen einen Satz des katholischen Autors Graham Green voran:
¿Die Unschuld enthält in sich etwas, das ihr nach ihrem Verlust niemals erlaubt, sich vollständig mit sich selbst zu versöhnen.¿
Muss sie das denn unbedingt?
Juan Riquelmes Erzählungen beweisen zumindest, dass die Begriffe Unschuld und Sünde für die Beziehungen der Geschlechter entweder falsch gewählt sind oder aber, dass der Verlust der ¿Unschuld¿ zum Erwachsenwerden dazu gehört und sogar lustvollen Spaß machen kann.
Norbert Ahrens, 23.04.2012