Interkulturelles Lernen und methodisch-didaktische Aspekte in aktuellen Englischlehrbüchern und Unterrichtsmaterialien der Sekundarstufe II: Beiträge zur Didaktik

Die Dissertation Interkulturelles Lernen und methodisch-didaktische Aspekte in aktuellen Englischlehrbüchern und Unterrichtsmaterialien der Sekundarstufe 11 ist eine fremdsprachendidaktische Schulbuchanalyse. Das Buch schließt eine wissenschaftliche Forschungslücke der englischen Fachdidaktik, denn es gibt zwar in der Anglistik seit den 90er Jahren einige wenige Schulbuchanalysen, diese beziehen sich aber fast alle auf Englischlehrbücher der Sekundarstufe 1. Ein Theorieteil der Arbeit besteht aus drei Unterkapiteln, dem ein praxisorientierter Teil folgt. Im ersten Unterkapitel des Theorieteils werden verschiedene Aspekte der wissenschaftlichen Diskussion des interkulturellen Lernens dargestellt, so z.B. die Abgrenzung der Landeskunde vom interkulturellen Lernen, der Kulturbegriff, kritische Sichtweisen des interkulturellen Lernens oder die Korrelation zwischen interkulturellem Lernen und fiktionaler Literatur. Das zweite Unterkapitel des Theorieteils behandelt aktuelle Trends der Englischdidaktik, die auch in Verbindung mit dem interkulturellen Lernen diskutiert werden, wie z.B. den Fremdsprachenfrühbeginn, den bilingualen Sachfachunterricht, die Mehrsprachigkeitsdidaktik, das Lernen im Tandem, die Handlungsorientierung, pre-reading activities oder neue Medien im Unterricht. Im dritten Unterkapitel des Theorieteils geht es um die Geschichte der Schulbuchforschung, den Entstehungs- und Auswahlprozess von Lehrbüchern und um Alternativen der Schulbuchforschung zum Lehrbuch. Im praxisorientierten zweiten Hauptteil der Dissertation wurde vom wissenschaftlichen Theorieteil ein Kriterienkatalog abgeleitet, der aus 45 Fragen besteht, die als Kriterien der Analyse von Schulbüchern und Unterrichtsmaterialien aus vier verschiedenen Verlagen - Cornelsen, Klett, Langenscheidt und Schöningh - dienen. Die Fragen des Kriterienkatalogs werden auf die untersuchten Aspekte Inhalte, Methoden, Medien und Sprache bezogen und umfassend beantwortet. Einige Ergebnisse der Schulbuchanalyse sind die interkulturelle Konflikthaltigkeit der Inhalte, die Ablösung des Strukturalismus durch die Handlungsorientierung und die Hermeneutik, die Behandlung von neuen Medien, wie etwa Internet, E-Mail oder Videos und die Kombination der kommunikativen Kompetenz mit der interkulturellen Kompetenz. Ein Kapitel, das vergleichend auf alte Schulbücher der 70er und 80er Jahre Bezug nimmt, konkretisiert und erweitert die Analyse. Die Dissertation bringt den Leser theoretisch auf den derzeitigen fachdidaktischen Stand und setzt dieses Wissen pragmatisch um, indem über die bekanntesten, aktuellen Englischlehrbücher und Unterrichtsmaterialien sachlich und zugleich kritisch wertend informiert wird. Das Buch eignet sich besonders für alle Fremdsprachendidaktiker und Lehrer, die daran interessiert sind, sich einen Überblick über die gegenwärtige fachdidaktische Diskussion und die Qualität der gängigsten Bücher des Schul buchmarktes zu verschaffen.