Wer Leonhard Kakabsa sei, das weiß selbst unter lesenden Zeitgenossen nur eine Minderheit, nämlich nur all jene, die Doderers Roman "Die Dämonen" gelesen haben. Wie sich zeigen wird, kann die Betrachtung dieser Figur zu einem tieferen Verständnis dieses umfangreichen Werkes beitragen. Doderer hat die germanistische Fachwissenschaft eher kritisch betrachtet. Das vorliegende Buch beinhaltet bescheidene Anmerkungen zu einem überaus vielschichtigen epischen Werk und kann in der Tat nur bruchstückhaft vorstellen, was der Verfasser im Laufe seiner Forschungszeit entdeckt, erfahren und erlesen hat. Es wird aufgezeigt, wie genau Doderer sein Werk und dessen einzelne Elemente komponiert hat - und dies auch und vor allem anhand der Figur Leonhard Kakabsa, die zwar erst in einer späten Phase der Entstehung des Romans hinzukommt, der Doderer aber erhebliche Relevanz für das Gesamtwerk zuspricht. Einen nicht unbeträchtlichen Teil der Arbeit nehmen "motivische Beobachtungen" ein, die - aufbauend auf synchronem und diachronem Überblick - Einzelaspekte genauer beleuchten, allerdings solche, die ein genaueres Verständnis des Gesamtwerks zum Ziel haben.