Bei Bachs sechs Klavierpartiten handelt sich um die vermutlich berühmteste und anspruchsvollste Suitensammlung der Musikgeschichte. Bach hat um das Schwergewicht seines Zyklus gewusst, denn er ließ die in Leipzig zwischen 1726 und 1730 entstandenen vielsätzigen Partiten zunächst in Einzelheften im Druck erscheinen, gekrönt 1731 von einem Sammelband mit der stolzen Opuszahl "1". Der G. Henle Verlag legt dieses Gipfelwerk in einer revidierten Urtextedition vor, die neben den Originalausgaben auch handschriftliche Quellen zu Rate zieht und außerdem die zahlreichen Eintragungen der Korrekturexemplare aus Bachs Umfeld ausführlich dokumentiert. Ganz im Einklang mit dem Bach'schen Vorbild ist die Partita 3 a-moll außer im Sammelband auch in einer handlichen und günstigen Einzelausgabe erhältlich - ideal für den fortgeschrittenen Unterricht und das Selbststudium. Der hilfreiche Fingersatz des Pianisten William Youn zeichnet sich durch besondere Ergonomie aus und spürt den Sinn- und Phrasierungseinheiten der Musik Bachs sensibel nach. Interessante Abweichungen der verschiedenen Quellen sind leicht zugänglich in Fußnoten oder geklammert direkt im Notentext wiedergegeben. Als Bonus enthält die Ausgabe zusätzlich eine spätere Fassung der Gigue, die zahlreiche Tonhöhenänderungen gegenüber der ersten Fassung aufweist.