Mit Johann Wolf (1743-1826) beginnt die wissenschaftliche Geschichtsschreibung im Eichsfeld, und durch sein fundamentales Gesamtwerk erreicht sie zu Anfang des 19. Jahrhunderts zugleich einen Höhepunkt. 40 zum Teil recht voluminöse Bücher und Aufsätze entstanden als Ergebnisse seiner Forschungen in Archiven und Bibliotheken während eines knappen halben Jahrhunderts. Für die Qualität und den Nutzen seiner Schriften fanden schon die Zeitgenossen hohes Lob und viel Anerkennung. Auch heute ist er als geehrter "Vater der eichsfeldischen Geschichtsschreibung" in seiner Heimat noch immer gegenwärtig. Die Autoren dieses Bandes untersuchen in 14 Beiträgen Herkunft und Biographie, Werk und Bedeutung des Jesuiten, Lehrers, Kanonikers und Geschichtsforschers. Ein Katalog der Veröffentlichungen Johann Wolfs und eine Bibliographie der Schriften über ihn zeigen den Umfang seines Werkes und erleichtern den Zugang. Der Nachdruck zweier Aufsätze, die 1805 an entlegenem Ort gedruckt wurden, bringt bisher weitgehend Unzugängliches zur Kenntnis. Das Buch richtet sich an die historisch interessierten Eichsfelder und an Historiker außerhalb dieser Region, die sich für die Geschichte der Historiographie und das geistige Leben am Ende des Alten Reiches und zu Beginn des 19. Jahrhunderts interessieren.