Etwa zwischen 1894 und 1897 wurde der Hof Kaiser Wilhelms II. in Berlin von anonymen Briefen berschwemmt und bis zu grassierender Hysterie alarmiert, weil sie Intimit ten aller Art verbreiteten, die alle ebenso skandal s wie authentisch waren. Der Verfasser war eindeutig bestens informiert. Aber was hier als schmuddelige Boudoir- oder Boulevardaff re begann, offenbarte mehr und mehr ihre hochpolitische Brisanz, wurde von einer ganzen Phalanx von Du llen, Milit r- und Zivilprozessen, "Ehrengerichten" und Reichstagsdebatten, Polizei-Erpressungen und Pressekl ngel, Verleumdungs- und Spionagecampagnen flankiert. Sie zerst rte h fische, milit rische und politische Karrieren, ru nierte ehrbare Famili n und ganze Biografi n, denn sie t tete auch. Ihren Namen bezog diese schmierige Aktion vom kaiserlichen Zeremoni nmeister Leberecht von Kotze, dem die anonymen Briefe anfangs zugetraut wurden: zu Unrecht. Heute wei man, da dieser jahrelange Skandal von Reichskanzler Bismarck, der kurz zuvor entlassen worden war, pers nlich oder von dessen einflu reichen Anh ngern und linientreuen Journalisten als Teil einer restaurativen "Revolution von oben" gegen den Kaiser und dessen sogenannten "Neuen Kurs" angezettelt wurden. Die ber chtigte Eulenburg-Aff re diente zehn Jahre sp ter demselben Fernziel: einem Sturz dieses jungen Monarchen mit so verlottertem Hofstaat. Den Finessen und Schleichwegen dieses uns glichen Diffamierungsfeldzugs auf dem H hepunkt der legend r erbl hten Gr nderjahre folgt hier das "epische" Drehbuch eines jungen Fernseh-Autors.