Mit dem zweiten Band des Katalogs der lateinischen Handschriften der Staatlichen Bibliothek Ansbach ist der Bestand Ansbacher lateinischer Handschriften vollständig erschlossen. Die beschriebenen 72 mittelalterlichen Handschriften stammen meistenteils aus dem 15. Jahrhundert und überliefern häufig theologische, vor allem aszetisch-katechetische Schriften und Predigten, wie sie vor allem Geistliche, aber auch Klöster brauchen konnten, sowie kanonistische, philosophische und andere wissenschaftliche Werke, wie sie von Universitätsstudien mitgebracht worden sein können. Hinzu kommen acht frühneuzeitliche Handschriften vornehmlich des 17. Jahrhunderts, die Werke und Aufzeichnungen aus verschiedenen Wissensgebieten sowie reformatorische Schriften enthalten. Der Überlieferungsschwerpunkt auch dieses Teils des Ansbacher Bestands liegt, soweit rekonstruierbar, im spätmittelalterlichen Franken. Zusammen mit dem ersten Band veranschaulicht der Katalog in Umrissen, über welche Bücherbestände Prediger und geistliche Gemeinschaften verfügten und wie sie sie nutzten.