Der kinematisch-dynamische Wirkungszusammenhang ist bei sportlichen Bewegungen von der Bewegungsspezifik (linear/rotatorisch, zyklisch/azyklisch, schnell/langsam etc.) abhängig. Deshalb sind Verallgemeinerungen und Generalisierungen, die aufgrund spezifischer Bewegungsanalysen zustande gekommen sind, in der Trainingswissenschaft problematisch.In der vorliegenden Monographie setzt sich die Verfasserin am Beispiel der kinematischdynamischen Struktur der Tretkurbelbewegung mit diesem Problem auseinander, wobei insbesondere die Auswirkungen von Frequenz- und Widerstandsvariationen dargestellt werden. Die Autorin behandelt dabei die Bedingungsfaktoren und die Qualitätskriterien ("Technikanalyse") von Tretkurbelbewegungen bei hohen Maximalfrequenzen und diskutiert die Ursachen für inter- und intraindividuelle Unterschiede sowie geschlechtsspezifische Differenzierungen. Darin dokumentieren sich einerseits. die trainingswissenschaftliche Frage nach den Einflussfaktoren, die vor allem durch die (Maximal-) Kraft bzw. den Widerstand repräsentiert werden, andererseits. die bewegungstheoretische Frage nach der zyklischen Variante vonSchnelligkeitsleistungen und. der trainingsrelevante Anwendungsbezug im Hinblick auf die Optimierung der Pedaliertechnik im (Rennrad-) Radsport ("Timing" und "Runder Tritt").Bislang war die kinematisch-dynamische Struktur der Tretkurbelbewegung ("Kraft-Zeit- Struktur") trotz ihrer großen Bedeutung für die (zyklische) Schnelligkeitsleistung nur partiell erforscht. Die vorliegende Arbeit, die als sportwissenschaftliche Dissertation der Philosophischen Fakultät der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster vorgelegen hat, versucht, diese Forschungs- und trainingsbedeutsame Informationslücke zu schließen. Sie liefert neue Erkenntnisse über das "duale System" von Frequenz und Widerstand sowie die Intrazyklizität der Tretkurbelbewegung.