Cantitate/Preț
Produs

Komik und Geschichtserfahrung

Autor Meike Mattick
de Limba Germană Paperback – 18 iun 2003
Komik und Geschichtserfahrung - in Alfred Döblins Exiltrilogie November 1918. Eine deutsche Revolution beschreibt dieses Begriffspaar, das auf den ersten Blick durchaus widersprüchlich erscheint, einen bislang unerkannten Signifkanzbereich. Mit der deutschen Revolution der Jahre 1918/19 wird ein historisches Geschehen nicht nur zum Gegenstand einer tragisch-pathetischen, sondern in weiten Teilen auch einer komisierenden erzählerischen Darstellung: Döblin rückt geschichtliche Abläufe und Geschichtserfahrungen in ein ,komisches Licht', das scheinbar unerhebliche Aspekte des historischen Geschehens präsentiert. Die Technik der Komik ist alt - neu ist bei Döblin die selbstbewußte Kombination mit unmittelbarem Pathos und die Sinnkomplexion durch Kierkegaardsche Denkfiguren. Besondere Bedeutung gewinnt das Komische auch unter dem Aspekt seiner biographischen Situationsbezogenheit. Denn November 1918 entstand in einer Phase des 20. Jahrhunderts, in der katastrophale Geschehnisse die vermeintliche Kontinuität der Zivilisationsgeschichte vernichtend durchbrachen, was einen neuen Umgang mit leidvoller Faktizität erforderlich machte.
Citește tot Restrânge

Preț: 26108 lei

Nou

Puncte Express: 392

Preț estimativ în valută:
4996 5187$ 4166£

Carte indisponibilă temporar

Doresc să fiu notificat când acest titlu va fi disponibil:

Preluare comenzi: 021 569.72.76

Specificații

ISBN-13: 9783895284229
ISBN-10: 389528422X
Pagini: 300
Dimensiuni: 149 x 206 x 28 mm
Greutate: 0.43 kg
Editura: Aisthesis Verlag

Notă biografică

Meike Mattick, geb. 1972, studierte Germanistik, Geschichts- und Erziehungswissenschaften an der Universität Hamburg (1992-1997). Als Wissenschaftliche Mitarbeiterin der Walter-A.-Berendsohn-Forschungsstelle für deutsche Exilliteratur in Hamburg war sie bis 2002 u.a. als Lehrbeauftragte im Fachbereich Neuere deutsche Literatur tätig. Zur Zeit lebt sie als freie Mitarbeiterin eines Medienservices in der Nähe von Bremen.

Cuprins

1. Einleitung2. Komik und Kierkegaard-Einflüsse in November 1918 - Positionen der Döblin-Forschung3. Vorüberlegungen zu einer Neubewertung des Komischen in November 19183.1 Methodische Prämissen3.2 Komik als reflexives Verarbeitungsverfahren3.2.1 Entlarvungen3.2.2 Komik der Opposition: Ist Komik harmlos?3.2.3 "Kipp-Phänomen"3.2.4 Auswege aus dichterischer Darstellungsproblematik3.2.5 Komik und Geschichtserfahrung3.3 Pariser Exil - Döblins Kierkegaardrezeption3.4 Der Komikbegriff Søren Kierkegaards - Existenzmerkmal und MaieutikExkurs I Kierkegaards Stadienlehre1 Ästhetische Existenz2 Ethische Existenz3 Religiöse Existenz4 Ironie und Humor - Grenzpositionen der Existenz3.4.1 Das Komische als ,Existenzgröße'3.4.1.1 Die Existenzstadien und ihr Verhältnis zum Komischen3.4.1.2 Der ,existierende Denker' - im Gleichgewicht zwischen Komik und Pathos3.4.2 Die Kritik der Dichterexistenz bei Kierkegaard und Döblin3.4.3 Scherz und Ernst - ,Geburtshelfekunst' und ,Inkognito des Ethisch-Religiösen'4. "Trauer über Trauer" - das "Ewigkeitskennwort" in Döblins Exil- und Spätwerk5. Rückblick und Neubeginn: Zum Bedeutungswandel des Komischen während Döblins Exil5.1 Rückblick: Babylonische Wandrung oder Hochmut kommt vor dem Fall5.2 Neubeginn: November 19186. Formen, Funktionen und Bedeutungen des Komischen in November 19186.1 Komposition6.2 Bürger und Soldaten 1918, Verratenes Volk, Heimkehr der Fronttruppen - Komik als getarntes Krisenbewußtsein und Prophetie des Infernos6.2.1 Bürger und Soldaten 1918: Komische Exzentrizität von Zeit und Raum6.2.2 Kontingenzverfallenheit und Porösität von Geschichte6.2.3 Revolution als Karneval: Essen und Prassen, Exzeß und Erschöpfung6.2.3.1 Karnevalisierungen6.2.3.2 Inszenierte Naivität: Hedonisten und Eskapisten6.2.3.3 ,Revolutionäre' Massen als Karnevalsmassen6.2.3.4 Komische,Wechselwirtschaften'6.2.3.5 Kierkegaardsche ,Kleiderwechsler'6.2.4 Antiutopisches - komisch-groteske Dekonstruktion von NaturExkurs II: Zur Neuakzentuierung von Döblins naturphilosophischen Positionen im Exil6.2.4.1 Urwaldmetaphorik als Ort dichterischer Katastrophenreflexion6.2.4.2 Geschichte als Naturvorgang6.3 Das Thema der Dichterexistenz in November 19186.3.1 Kitsch und Triviales - die Stauffer-Geschichte als ,Kritik der Dichterexistenz'6.3.1.1 Erwin Stauffer als bürgerliche Figuration des babylonischen Konrads6.3.1.2 Kunst als narzißtischer Selbstentwurf6.3.1.3 Erzählerischer Kitsch - eine Trivialromanmaske6.3.2 Der ,Dichter-Erzähler': Erzählen zwischen Komik und Pathos6.3.2.1 Das "schmerzliche Lachen des Historikers"6.3.2.2 Geschehensstrukturen: Komik als ,Kipp-Phänomen'6.3.2.3 Komik als Tarnung von Krisenbewußtsein und Katastrophenerfahrung6.4 Karl und Rosa - aggressive Komik als Approximation an vergangene und zeitgenössische Katastrophen6.4.1 Alogik der Geschichte oder ,Geschichte als Schwank'6.4.2 'Triumph des Todes': Totentänze6.4.3 Die Revolution als ,theatrum mundi'6.4.3.1 Friedrich Ebert als Schauspieler - Futtern, Posieren, Ausschlafen6.4.3.2 Philipp Scheidemanns theatralische Maskenspiele6.4.4 "Tiermenschen" und "Menschentiere": Speculum bestialitatis6.4.5 Inhumanes beschreiben7. Schlußbetrachtung8. Literaturverzeichnis