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Krautrock

Autor Henning Dedekind
de Limba Germană Hardback – iun 2008
Vierzig Jahre nach 1968 ist es höchste Zeit für eine musikalische Spurensicherung. Denn 1968 befand sich Deutschland im gesellschaftlichen Umbruch: Eine junge Generation revoltierte gegen Bürgertum, Springer-Presse, den Muff unter den Talaren und amerikanische Vormundschaft. Mit der geistigen Abnabelung von der Bundesrepublik der Eltern ging die Ablehnung der bestehenden kulturellen Werte einher. Beseelt von dem Gedanken, über Neugier und Offenheit den Weg zu einer deutschen Identität innerhalb der modernen Popkultur zu finden, machten sich bundesweit Musiker auf die Suche nach einem eigenen Sound. In Köln formierten sich Can, in Düsseldorf Kraftwerk, in Berlin Tangerine Dream, und aus einer Münchner Kommune heraus entstand die multimedial konzipierte Gruppe Amon Düül. Die Reihe ließe sich beliebig fortsetzen: Ash Ra Tempel, Cluster, Faust, Guru Guru, Kraan ... Die deutsche Popmusik befreite sich von ihren angelsächsischen Fesseln und machte einen großen Sprung nach vorn: Anarchische Klangwände, wirre Elektronik und "kosmische Musik", nicht selten unter dem Einfluss bewusstseinserweiternder Drogen eingespielt, bereiteten den Boden für spätere Trends wie Techno oder Industrial. Auch jenseits des Ärmelkanals wurde man bald hellhörig und prägte einen etwas abfälligen Begriff für die musikalischen Umtriebe der schwerblütigen Teutonen: Krautrock. Doch nach einer radikalen Bildersturmphase verlor die Bewegung rasch wieder an Schwung. Die anfängliche Euphorie wich leerem Bombast; man kehrte zu traditionellen Formen zurück. Wenig später kam die Neue Deutsche Welle ...Heute, nach dem Kraut-Urknall, berufen sich internationale Stars wie Wilco, The Coral, The Secret Machines, Franz Ferdinand, Thurston Moore oder John Frusciante gern wieder auf die Errungenschaften jener kurzen, aber prägenden Stilepoche.Der Autor, geboren 1968, begibt sich in diesem Buch auf Spurensuche. Aus Gesprächen mit Musikern und Zeitzeugen und aus unterschiedlichsten Fundstücken setzt er das Bild einer Zeit zusammen, in der Musik, Politik und das Lebensgefühl einer ganzen Generation miteinander verschmolzen. Einer Zeit, die weit mehr war als nur eine Fußnote der Musikgeschichte, da in diesen wichtigen Jahren der Grundstein für die moderne deutsche Musikszene gelegt wurde. Dabei geht er der Frage nach, ob und wenn ja, woran die Krautrock-Revolution letztlich gescheitert ist. Was ist geblieben? Wie bewerten die Musiker der Ära ihr Schaffen selbst? Welche Ereignisse und Erfahrungen, welche Musiker haben sie geprägt? Und schließlich stellt sich auch die Frage: Was fasziniert heute noch an den Klangrevolten der Altvorderen? Ist nach mehr als vierzig Jahre nach 1968 Krautrock-Schick wieder angesagt? Deutsche Popmusik ist heute ein selbstverständliches Phänomen. Vor rund vier Jahrzehnten war das noch anders. Damals war sie ein Aufbruch ins Ungewisse.
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Specificații

ISBN-13: 9783854452768
ISBN-10: 3854452764
Pagini: 311
Ilustrații: Zahlr. farb. Abb.
Dimensiuni: 167 x 242 x 33 mm
Greutate: 0.69 kg
Editura: Hannibal Verlag GmbH

Notă biografică

Henning Dedekind, geboren im Krautrock-Jahr 1968, beschäftigt sich seit frühester Jugend mit Musik. Nach diversen eigenen Tonträgerveröffentlichungen begann er Mitte der Neunziger, hauptberuflich über die Rock- und Popszene zu schreiben. Er arbeitet heute als freier Autor für verschiedene deutschsprachige Medien. Zahlreiche seiner Übersetzungen sind im Hannibal-Verlag erschienen. www.dedekind.de

Cuprins

Vierzig Jahre nach 1968 ist es höchste Zeit für eine musikalische Spurensicherung. Denn 1968 befand sich Deutschland im gesellschaftlichen Umbruch: Eine junge Generation revoltierte gegen Bürgertum, Springer-Presse, den Muff unter den Talaren und amerikanische Vormundschaft. Mit der geistigen Abnabelung von der Bundesrepublik der Eltern ging die Ablehnung der bestehenden kulturellen Werte einher. Beseelt von dem Gedanken, über Neugier und Offenheit den Weg zu einer deutschen Identität innerhalb der modernen Popkultur zu finden, machten sich bundesweit Musiker auf die Suche nach einem eigenen Sound. In Köln formierten sich Can, in Düsseldorf Kraftwerk, in Berlin Tangerine Dream, und aus einer Münchner Kommune heraus entstand die multimedial konzipierte Gruppe Amon Düül. Die Reihe ließe sich beliebig fortsetzen: Ash Ra Tempel, Cluster, Faust, Guru Guru, Kraan ...Die deutsche Rockmusik befreite sich von ihren angelsächsischen Fesseln und machte einen großen Sprung nach vorn: Anarchische Klangwände, wirre Elektronik und "kosmische" Musik, nicht selten unter dem Einfluss bewusstseinserweiternder Drogen eingespielt, bereiteten den Boden für spätere Trends wie Techno oder Industrial. Auch jenseits des Ärmelkanals wurde man bald hellhörig und prägte einen etwas abfälligen Begriff für die musikalischen Umtriebe der schwerblütigen Teutonen: Krautrock. Doch nach einer radikalen Bildersturmphase verlor die Bewegung rasch wieder an Schwung. Die anfängliche Euphorie wich leerem Bombast; man kehrte zu traditionellen Formen zurück. Wenig später kam die Neue Deutsche Welle Heute, vierzig Jahre nach dem Kraut-Urknall, berufen sich internationale Stars wie Wilco, The Coral, The Secret Machines, Franz Ferdinand, Thurston Moore oder John Frusciante gern wieder auf die Errungenschaften jener kurzen, aber prägenden Stilepoche. Der Autor, geboren 1968, begibt sich in diesem Buch auf Spurensuche. Aus Gesprächen mit Musikern und Zeitzeugen und aus unterschiedlichsten Fundstücken setzt er das Bild einer Zeit zusammen, in der Musik, Politik und das Lebensgefühl einer ganzen Generation miteinander verschmolzen. Einer Zeit, die weit mehr war als nur eine Fußnote der Musikgeschichte, da in diesen wichtigen Jahren der Grundstein für die moderne deutsche Musikszene gelegt wurde. Dabei geht er der Frage nach, ob und wenn ja, woran die Krautrock-Revolution letztlich gescheitert ist. Was ist geblieben? Wie bewerten die Musiker der Ära ihr Schaffen selbst? Welche Ereignisse und Erfahrungen, welche Musik haben sie geprägt? Und schließlich stellt sich auch die Frage: Was fasziniert heute noch an den Klangrevolten der Altvorderen? Ist vierzig Jahre nach 1968 Krautrock-Schick wieder angesagt? Deutsche Popmusik ist heute ein selbstverständliches Phänomen. Vor rund vier Jahrzehnten war das noch anders. Damals war sie ein Aufbruch ins Ungewisse