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Kulturen des Kompromisses

Autor Martin Greiffenhagen
de Limba Germană Paperback – 31 ian 1999
Das Thema ist alt, die Sache ist uralt. Seitdem über Bedingungen menschlicher Gesellschaft nachgedacht wird, traktieren Philosophen und Theologen die Frage, ob und wieweit der Kompromiß als nachgiebige Vereinbarung erlaubt oder geboten ist. Die politische Philosophie hat den Kompromiß stets im Auge gehabt, auf allen Feldern politischen Handelns und unter Bedingungen aller Regime. Seine Nähe zur liberalen Demokratie, zu einer toleranten Pädagogik und zu einer offenen Gesell­ schaft ist erst einhundert bis zweihundert Jahre alt, je nach den Perspek­ tiven, die man ins Auge faßt. Im Zuge der politischen Kultur-, Einstel­ lungs- und Werteforschung befaßt sich auch die Sozialpsychologie mit dem Thema Kompromiß. Und was die Sache selbst angeht: Der Kompromiß gehört zu den älte­ sten sozialen Erfindungen des Menschen. Er gründet in einer hinter das erste Auftreten des Menschen zurückreichenden biologischen Grund­ struktur von Gegenseitigkeit, verändert aber sein Erscheinungsbild in wechselnden politischen Kulturen und historischen Epochen. Es ist so­ mit unmöglich, ein Buch über ,den' Kompromiß zu schreiben, wenn­ schon es viele Bücher unter diesem Titel gibt. Schaut man näher hin, zeigt sich bei jedem Autor die Zeit- und Kulturabhängigkeit seiner Aspekte und Perspektiven. Das Buch beginnt mit einer Darstellung der Gegenposition zum Kompromiß: der Denk- und Handlungsmaxime des Entweder-Oder.
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Specificații

ISBN-13: 9783810023889
ISBN-10: 3810023884
Pagini: 224
Ilustrații: 222 S.
Dimensiuni: 148 x 210 x 12 mm
Greutate: 0.27 kg
Ediția:1999
Editura: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Colecția VS Verlag für Sozialwissenschaften
Locul publicării:Wiesbaden, Germany

Public țintă

Research

Cuprins

I. Zugänge.- 1. Dezisionismus: Deutsche Kompromißfeindschaft.- 2. Vormenschliche Kompromißkulturen.- 3. Kompromisse in Früh- und Hochkulturen.- II. Grundbedingungen.- 1. Reziprozität.- 2. Vertrauen.- 3. Zukunftsperspektiven.- III. Neue Kompromißkulturen.- 1. Frauen.- 2. Internationale Politik.- 3. Verhandlungssysteme.- IV. Kompromiß als neues Paradigma.- 1. Kompromiß als Kultur.- 2. Maximen und Regeln.- 3. Kompromiß als demokratische Norm.

Textul de pe ultima copertă

Das Buch beschreibt einen Paradigmenwechsel des Kompromißthemas: Aus bloßen Strategien wird eine Lebensform. Gründe für diesen Wandel entwickelt der Autor sowohl in weltgeschichtlicher wie zeitgeschichtlicher Sicht. Vor dem historischen Hintergrund deutschen Schwarz-Weiß-Denkens bis 1945 werden Grundstrukturen des Kompromißhandelns entwickelt. Die Quellen dafür reichen teilweise hinter das erste Auftreten des homo sapiens zurück: als elementare Erfahrungen von Reziprozität und Kooperation, sozialem Vertrauen und einem in gemeinsamer Herkunft und Zukunft gründenden Zeitbewußtsein. Das Buch stellt unterschiedliche Kompromißkulturen der Menschheitsgeschichte vor, unter jeweils neuen Bedingungen, Chancen und Einschränkungen. Für die Gegenwart nimmt Greiffenhagen einen Paradigmenwechsel des Kompromißthemas an: Aus einem Arsenal von Klugheitsregeln allseitigen Nachgebens entwickelt sich ein Stil kooperativen Verhaltens. An Beispielen neuer Kompromißformen beschreibt der Autor diesen Wandel.