Leben des Quintus Fixlein: Reclam Universal-Bibliothek, cartea 164
Autor Jean Paulde Limba Germană Paperback – 31 dec 1971
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Editura: Reclam Philipp Jun.
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Notă biografică
Jean
Paul
(d.
i.
Johann
Paul
Friedrich
Richter),
21.
3.
1763
Wunsiedel
(Fichtelgebirge)
-
14.
11.
1825
Bayreuth.
Der
aus
einer
armen
Pastoren-
und
Lehrerfamilie
stammende
J.
P.
wuchs
in
beengten,
dürftigen
Verhältnissen
in
oberfränkischen
Dörfern
auf,
besuchte
1779-80
das
Gymnasium
in
Hof
und
studierte
von
1781
an
Theologie
in
Leipzig,
ohne
allerdings
je
die
Absicht
zu
haben,
Pfarrer
zu
werden.
1784
kehrte
er
auf
der
Flucht
vor
seinen
Leipziger
Gläubigern
nach
Hof
zurück.
Hier
lebte
er
zunächst
bei
seiner
Mutter,
bis
er
von
1787
bis
1794
als
Haus-
und
Privatlehrer
in
Oberfranken
seinen
Lebensunterhalt
verdienen
konnte.
Der
mit
dem
Erfolg
des
Hesperus
plötzlich
einsetzende
Ruhm
brachte
ihm,
neben
enthusiastischen
Briefen
von
Verehrern
und
v.
a.
Verehrerinnen,
1796
eine
Einladung
nach
Weimar,
wo
er
sich
mit
Charlotte
v.
Kalb,
dem
Ehepaar
Herder
und
C.
M.
Wieland
anfreundete.
Nach
dem
Tod
seiner
Mutter
zog
er
1797
nach
Leipzig,
wohnte
dann
1798-1800
in
Weimar.
1800-01
lebte
er
in
Berlin
und
heiratete
Karoline
Mayer
(1777-1860)
-
und
keine
von
den
adeligen
Damen,
die
ihn
umwarben.
Über
Meiningen
(1801-02)
und
Coburg
(1803-04)
kehrte
er
in
seine
fränkische
Heimat
zurück,
ließ
sich
im
August
1804
in
Bayreuth
nieder
und
blieb
hier,
von
wenigen
Reisen
unterbrochen
und
später
durch
eine
Pension
unterstützt,
bis
zu
seinem
Tod.
Nach
wenig
erfolgreichen
Anfängen
als
satirischer
Schriftsteller
fand
J.
P.
in
der
erzählenden
Prosa,
insbesondere
im
Roman,
die
angemessene
Form
für
seine
von
Laurence
Sterne
beeinflusste
Erzählweise.
Sie
ist
gekennzeichnet
durch
Unterbrechungen,
Abschweifungen,
Um-
und
Abwege,
durch
eingeschobene
Extrablätter,
Leseranreden,
Exkurse,
durch
die
konsequente
Aufhebung
der
Linearität
zugunsten
der
Arabeske,
durch
die
Kontrastierung
von
empfindsam-begeistertem
Gefühlsaufschwung
und
Gesellschaftssatire,
von
Traumvisionen
und
schnöder
Wirklichkeit,
von
Harmoniestreben
und
innerer
Zerrissenheit
und
Einsamkeit.
Dabei
ist
es
die
Instanz
des
Erzählers,
die
im
ständigen
Gespräch
mit
dem
Leser
diese
Gegensätze
zusammenzuhalten
und
eine
Art
Harmonie
der
Gegensätze,
eine
Synthese
des
Dualism
zwischen
Poesie
und
Wirklichkeit,
zu
stiften
sucht.
J.
P.
begreift
die
Kunst
als
Möglichkeit,
die
auf
das
Unendliche
gerichtete
Subjektivität
des
Menschen
mit
der
Erfahrung
der
Beschränktheit,
der
Endlichkeit,
zu
versöhnen.
Die
äußere
Handlung,
für
die
er
sich
ohne
Bedenken
aus
dem
Motiv-
und
Themenvorrat
der
gängigen
Romangattungen
bis
hin
zum
trivialen
Schauerroman
bediente,
ist
nur
der
Ausgangspunkt
für
die
Darstellung
eines
vielschichtigen,
enzyklopädischen
Romankosmos,
in
dem
alles
mit
allem
zusammenhängt
und
-
im
Sinn
seiner
Definition
des
Humors
-
das
Große
erniedrigt
und
das
Kleine
erhöht
wird,
um
so
beide
zu
vernichten,
weil
vor
der
Unendlichkeit
alles
gleich
ist
und
nichts.
J.
P.
unterscheidet
zwischen
drei
Schulen
des
Romans,
denen
er
auch
seine
Werke
zuordnet:
der
erhabenen
italienischen,
die
mit
Versatzstücken
des
Bildungs-
und
Staatsromans
und
einer
Perspektive
von
oben
arbeitet
(Die
unsichtbare
Loge,
Hesperus,
Titan),
der
komisch-realistischen
niederländischen,
zu
der
er
seine
Idyllen
zählt,
und
der
mittleren
deutschen
Schule
(Siebenkäs,
Flegeljahre).
Die
Periode
zwischen
der
Unsichtbaren
Loge
und
den
Flegeljahren
war
die
produktivste
Zeit
des
Romanschriftstellers;
danach
erschienen
bis
zu
seinem
letzten
Roman
(Der
Komet)
nur
noch
drei
größere
erzählerische
Werke
mit
vorwiegend
satirischer
Note.
Allerdings
entstanden
in
diesen
Jahren
bedeutende
politische
Texte,
die
zur
ans
Spießige
grenzenden
Idylle
seines
äußeren
Lebens
in
Bayreuth
kontrastieren
und
angesichts
der
politischen
Unterdrückung
weltbürgerlichhumanistische
Ideale
aufrechterhalten.
In:
Reclams
Lexikon
der
deutschsprachigen
Autoren.
Von
Volker
Meid.
2.,
aktual.
und
erw.
Aufl.
Stuttgart:
Reclam,
2006.
(UB
17664.)
-
©
2001,
2006
Philipp
Reclam
jun.
GmbH
&
Co.,
Stuttgart.