In evangelischen Pfarrhäusern leben nicht nur Pastorinnen und Pastoren, son- dern auch ihre Männer, Frauen und Kinder. Sie leben in einem öffentlichen Haus. Gemeindeglieder, Fremde und Bedürftige klingeln an der Tür und es wird ihnen geöffnet. Das beeinflusst das Leben aller Pfarhausbewohner. Auch in an- deren Bereichen des Lebens sind die Familienmitglieder hineinverwoben in das Amt der Pastorin oder des Pastors. Verena Hennings hat die Menschen in den Pfarrhäusern der Oldenburgischen Kirche nach ihrem Leben befragt. Ihre Untersuchung zeichnet ein aktuelles Bild der unterschiedlichen Lebensbedingungen der Pfarrfamilien. Es zeigt sich, dass die "klassische Pfarrfrau" nicht ausgestorben ist, wie das schon vor Jahrzehnten vorhergesagt wurde. Ihre Rolle hat sich gewandelt, differenziert, ist um eigene Berufstätigkeit und um die "Pfarrmänner" reicher geworden. Die Untersuchung kommt zu dem Ergebnis, dass es keine Krise, sondern Wandlungen des evange- lischen Pfarrhauses gibt. Männern, Frauen und Kindern gelingt es in der Olden- burgischen Kirche zum Großteil sehr gut, die Herausforderungen des Lebens im Pfarrhaus zu meistern.