Eine Sammlung von Geschichten aus Myanmar, Burma, aus dem Land entlang des Grossen Stroms, dem Irrawaddy, die mir von Sayadaw U.Nyaneinda, dem Abt des alten Burmesischen Tempels in Bodhgaya, Indien, erzahlt wurden, damit ich sie mir merken soll und sie weitererzahlen kann. 'Mach kein Zeichen am Boot' ist eine beliebte und gebrauchliche Parabel in Burma und beschreibt sehr typisch die Buddhistische Geisteshaltung der Menschen. Es hat mit unserem standigen Bemuhen zu tun, Dinge, die von Natur fluchtig sind, zu bewahren und zu kennzeichnen. Zwischen zwei Variationen desselben Themas, zu Beginn uber zwei junge Menschen, deren Lebensweg gerade beginnt und einem alten Ehepaar in der letzten Geschichte spannt sich der Bogen einer Vielfalt verschiedener Themen, die auch ein schones Bild des taglichen Lebens in den Dorfern und Kleinstadten entlang des Irrawaddy zeichnen. Da sind Bauern, Fischer, Geschichtenerzahler, reiche Herren und arme Kaufleute, der Konig und der Weise, der Kleine Daumling der Wind und Regen herausfordert, und die zwei blinden Manner. Auch Jager, Tiger, Hund und Affe haben uns etwas zu zeigen. Immer wieder kommt ein Buddhistisches Kloster vor, ein Monch, die Gottheiten der Flusse und Baume. Jede einzelne Geschichte ist zugleich ein Art Lehrbeispiel und kann mit haufig auftretenden Situationen des taglichen Lebens verglichen werden. Deutlich zeigt sich die Liebe der Burmesen zum Fantastischen und Surrealen, zu ihren alten Gottern und Konigen und zu ihrer Buddhistischen Tradition. Man findet eine Mischung aus Einfachheit und komplexer Psychologie und humorvolle Wendungen im Handlungsablauf, die oft eher absurd erscheinen. Mache der Geschichten sind ziemlich alt, wenn man aber uber die Konige hinwegsieht konnten sie heute passieren, denn in den Dorfern, im Leben der einfachen Leute, hat sich nicht so viel verandert."