Aus Arbeiten zur "Consumer Socialisation" wissen wir: Kinder verhalten sich in vielerlei Hinsicht bereits wie erwachsene Konsumenten. Sie nehmen Marken wahr, entwickeln Gefühle zu Marken, kennen deren Eigenschaften und bilden klare Präferenzstrukturen. Die Entwicklungs- und Gedächtnispsychologie lehrt uns: die frühen Jahre sind für Lernprozesse entscheidend. Wissen, was in jungen Jahren erworben wird (oder anders: die frühkindliche Prägung) ist für späteres Handeln entscheidend. Vor diesem Hintergrund beleuchtet die Autorin Prämissen für die Entwicklung von Markenbildern im Kindesalter und identifiziert deren spezifischen Charakteristika. Hierzu werden Erkenntnisse aus Markenführung einerseits sowie (Entwicklungs-)Psychologie andererseits zusammengeführt und im Rahmen einer empirischen, visuellen Markenstudie mittels Collagentechnik bei Kindern im Alter von acht bis zwölf Jahren geprüft. Mit ihrer Arbeit liefert die Autorin einen wesentlichen Erkenntnisbeitrag im Rahmen der kindlichen Markenforschung. Die Studienergebnisse zeigen die Dominanz semantisch verankerter, produktbezogener (auch: Exempler) im Vergleich zu episodisch verankerten, markenbezogenen Assoziationen (auch: Beliefs). Dies bedeutet: kindliche Markenbilder können aktiv gesteuert werden. Tools der "erwachsenen" Markenführung sind hierfür jedoch spezifisch anzupassen. Neben wertvollen Implikationen für die Praxis liefert die Autorin eine fundierte Vorlage für weitere wissenschaftliche Studien.