Mein großes Winter-Wimmelbuch

Vielleicht sollte man dieses Winterbuch vor allem im Sommer mit kleinen Kindern lesen, denn es erfrischt auf wundersame Weise, wenn draußen die Temperaturen in die Höhe klettern. Aber ganz sicher sind diese Szenen von Winterfreuden für Kinder vor allem dann begeisternd, wenn sie zum ersten Mal einen Schneeball werfen dürfen. Was für ein Erlebnis muss das sein, wenn man noch nie vorher einen Schneemann gesehen hat und jetzt mit dabei sein kann, wenn solch ein herrliches Wesen entsteht. Dazu braucht es einzelne Schritte: Schneebälle müssen ganz groß gerollt und aufeinandergesetzt werden, und dann braucht der Schneemann verschiedene Dinge, die ihn auszeichnen: Arme, Knöpfe, eine Kopfbedeckung usw. Aber vor allem muss man den Schneebällen ausweichen, die die anderen Kinder werfen ... Ali Mitgutsch, der Künstler, der hier seine eigenen Kindheitserlebnisse mit der weißen Jahreszeit in Bildern für die Kleinen festgehalten hat, kommt aus Oberbayern. Das sieht man nicht nur an den Zwiebeltürmen der Kirchen - da gibt es auch Berge mit Seilbahnen und viele Details, über die sich alle freuen, die dort gerne ihre Winterferien verbringen oder sogar dort leben dürfen. Und gefährlich und aufregend kann es auch sein, wenn man nicht aufpasst - wie der kleine Junge, der auf der zu dünnen Eisdecke auf dem Dorfteich eingebrochen ist und gerettet werden muss, oder ein Skifahrer, der sich das Bein gebrochen hat, und noch dramatischer: Ein Mann, der von der Lawine verschüttet wurde und nun, nachdem er gefunden und ausgegraben ist, vom Hubschrauber abtransportiert wird. Man muss einfach nur mit den jetzt Erwachsenen über diese Bilder reden, die sie als Kinder aufs Höchste beeindruckt haben. Viele Details findet man gar nicht so schnell, wie sie davon erzählen, was da so alles passiert. Dass solche Erinnerungen geweckt werden, das ist das höchste Kompliment für dieses Buch, das glücklicherweise noch immer lieferbar ist. Gabriele Hoffmann (Leanders Leseladen, Heidelberg)