Mein Mietnomade und ich
Autor Matthias Kreckde Limba Germană Paperback – 31 oct 2012
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Specificații
ISBN-13: 9783942291460
ISBN-10: 3942291460
Pagini: 155
Dimensiuni: 125 x 200 x 17 mm
Greutate: 0.19 kg
Editura: Leinpfad Verlag
ISBN-10: 3942291460
Pagini: 155
Dimensiuni: 125 x 200 x 17 mm
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Editura: Leinpfad Verlag
Notă biografică
Matthias Kreck, geb. 1947, ist Mathematiker. Nach der Promotion studierte er evangelische Theologie, kehrte aber danach wieder zur Mathematik zurück. Er hat eine Professur an der Universität Bonn und lebt in Mainz und Bonn. In seiner Freizeit spielt er Cello. Für mehr Information: http://de.wikipedia.org/wiki/Matthias_Kreck
Recenzii
Total verliebt in einen HochstaplerMan hört immer wieder von Fällen von Mietnomaden. In der Regel wohnen die Preller umsonst, verschwinden bevor die Räumung angesetzt ist und hinterlassen die Wohnung in unbeschreiblichem Zustand. In Mainz ist Mathematik-Professor Matthias Kreck in eine solche Lage geraten. Und hat ein Buch darüber geschrieben, wie er den Schmarotzer los wurde - auch mit Logik."Meine Welt ist die Mathematik", sagt er. Wie er auf den scheinbar seriösen Zeitgenossen reinfallen konnte und wie er sich mit der ihm eigenen Logik gewehrt hat, beschreibt er in seinem ersten Belletristik-Werk "Mein Mietnomade und ich". Akribisch, mit viel Humor und einer guten Portion Selbstironie kommt er am Ende zu ungewöhnlichen wie logischen Ergebnissen, die er in Praxistipps für Betroffene verpackt. Denn: Der Mann, der mit einer von ihm initiierten "Erklärung von Hochschullehrerinnen und Hochschullehrern zu den Standards akademischer Prüfungen" zum Rückzug von zu Guttenberg aus dem Verteidigungsministerium beigetragen hatte, hat auch den Mieter rausbekommen.Eine wahre GeschichteDie Namen sind geändert, ansonsten erzählt das Buch die Geschichte, wie sie sich abspielte und zwar in Mainz. Dass Matthias Kreck aber auch seinen eigenen Namen in Martin Beck änderte, hängt mit der persönlichen Erfahrung zusammen. "Für drei Monate bin ich ein anderer Mensch geworden, sonst kümmere ich nur um Mathematik und mein Cello", gibt der Musiker und Mathecrack mit Professur in Bonn preis. Bislang unbekannt waren ihm sein kriminalistischer Spürsinn und der Ideenreichtum, dem erst so sympathisch wirkenden Mieter auf die Schliche zu kommen. Und von da nimmt das psychologische Verwirrspiel seinen Lauf. Zuerst ist es allerdings erst Kreck, pardon Beck, den das schlechte Gewissen plagt, denn er ist nicht nur einem Betrüger aufgesessen, sondern auch einem Meister der Manipulation.Charmant wie Felix Krull, der Hochstapler im Roman von Thomas Mann, kam Jörg Kaiser daher. "Er gebrauchte altertümliche Wendungen, das gefiel mir." Selbst Krecks Lebensgefährtin, "die Skeptische" von beiden, hatte so gar keine Bedenken, als die den Gauner kennenlernte. Spannend sind die verspielten Szenarien, köstlich die jubelnde Begeisterung für Kaiser, die am Anfang fast wie eine Liebesgeschichte anmutet. Im Gespräch mit Verlegerin Angelika Schulz-Parthu bestätigt Kreck: "Ich war total verliebt in diesen Mann." Erst als dieser vier Monatsmieten nicht bezahlt, dämmert es Kreck so langsam. Am Ende stellt sich heraus, er ist schon der siebte auf diese Weise Geschädigte und die Staatsanwaltschaft beginnt sich nun doch, für Kaiser zu interessieren.Erste UngereimtheitenNach der anfänglichen Begeisterung stellen sich die ersten Ungereimtheiten ein, die Stromkosten gehen weiter von Krecks Konto ab, die Mailadresse stimmt nicht mehr, die Miete bleibt aus, doch lässt sich irgendwie alles logisch erklären, auch dass Herr Kaiser nicht mehr gesehen wird. Irgendwann aber platzt auch dem im richtigen Leben eher unbesorgten Mathematiker der Kragen. Wie Kreck sein Ausgeliefertsein empfindet und verarbeitet, wie er in Gedanken Kaiser eine dissoziale Persönlichkeit diagnostiziert, wie er versucht, ihn an der Haustür abzupassen und sogar einen muskulösen Bekannten, Typ Rausschmeißer, auf ihn ansetzt, sollte man sich selbst auf der Zunge zergehen lassen. Viel mehr kommt auf den Leser zu als eine chronologisch erzählte Leidensgeschichte.Am Ende steht die Kapitulation. "Sie immer mit Ihrer Logik", bekommt Kreck zu hören. Mittlerweile bewohnt ein italienischer Wissenschaftler die Hochhauswohnung, die Kreck als Alterssitz dienen soll. "Das ist meine Welt", sagt der aus dem Lügengespinst Zurückgekehrte. Jetzt ist er wieder voll und ganz Professor Matthias Kreck, mit seiner Mathematik und dem Cello.Helene Braun, Mainzer Rhein-Zeitung vom 8.11.2012