Im Mittelpunkt dieser Arbeit steht eine hermeneutische Analyse von Meister Eckharts Mystische Schriften. In diesem Kontext stellt sich die Frage nach dem, was wir beiläufig als "Ich" bezeichnen, und der Welt der Objekte, in dem dieses stets individuelle "Ich" agiert. Zum einen geht es um die Ursache der Spaltung zwischen "Ich" und "Nicht-Ich". Zum anderen stellt sich die Frage nach der Möglichkeit der Überwindung des Bruches zwischen einem Ich, welches quasi an eine Egozentristische Sichtweise gebunden ist, und der Welt, die diesem Ich als Fremdkörper gegenübersteht. "Heute leiden mehr und mehr Menschen, besonders diejenigen, welche durch ihre Arbeit in die Städte gebannt sind, unter einer gelangweilten Leere. Es ist, als ob man immer wieder auf etwas warten würde, das nicht kommt. Kino, Sportanlässe und politische Aufregungen lenken uns zwar eine Weile ab, aber immer wieder kehrt man doch von ihnen wieder müde und enttäuscht in die Öde der eigenen Wohnung zurück. Das einzig lebenswerte Abenteuer kann für den modernen Menschen nur noch innen zu finden sein." (Marie-Louise von Franz) Der gemeinsame Nenner aller großen Weltreligionen ist ihre Mystik. Damit unmittelbar einhergehend ist der Weg nach Innen, der Weg zu spiritueller Reife, Selbstlosigkeit und Gelassenheit - Der Weg zu Liebe, Mitgefühl und Weisheit. Die Analyse dieses "Weges" ist der rote Faden vorliegender Arbeit.