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Milchsuppe oder Blutbad?

Autor Jonas Briner
de Limba Germană Hardback – 31 iul 2013
Wenn sich die Schweiz an die Reformationskriege des 16. Jahrhunderts erinnerte, dachte sie an die Kappeler Milchsuppe - Zug an ein Blutbad am Gubel. Mit der Legende von der Kappeler Milchsuppe wollten die liberalen Eliten des 19. Jahrhunderts nationalen Zusammenhalt stiften, die Schweizer Geschichte sollte als Erfolgsstory dargestellt werden. In Zug funktionierte dies nicht.Die Zuger Erinnerung galt der Schlacht auf dem Gubel: Auf der Anhöhe oberhalb von Menzingen hatten einige hundert Männer aus den Berggemeinden das reformierte Heer überfallen und ein Massaker angerichtet. Die Reformationskriege waren entschieden, Zug blieb katholisch.Rund um diese Schlacht entwickelte sich eine Erinnerungskultur, die vor 1848 in Konkurrenz zur reformierten und danach im Schatten der nationalliberalen Erinnerungskultur stand. Das stolze Gedenken an die Reformationskriege wurde zu einem wesentlichen Teil des Zuger Selbstverständnisses: Es schuf Helden, mobilisierte die Bevölkerung und stiftete noch Jahrhunderte nach der Schlacht Legitimation für Weltanschauungen. Allerdings brachte es auch Konflikte: Das Gedenken wurde politisch instrumentalisiert, gesellschaftliche Gruppen wurden aus der gemeinsamen Erinnerung ausgeschlossen. Dagegen regte sich zunehmend Widerstand.Die reich illustrierte Studie bietet ein komplexes erinnerungsgeschichtliches Fallbeispiel. Darüber hinaus ist sie ein Stück Kulturgeschichte des schweizerischen katholischen Milieus und eine kulturhistorisch inspirierte Zuger Geschichte, in der sich die Entwicklungen grösserer Räume spiegeln.
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Specificații

ISBN-13: 9783034011624
ISBN-10: 3034011628
Pagini: 175
Dimensiuni: 172 x 245 x 18 mm
Greutate: 0.49 kg
Editura: Chronos Verlag

Notă biografică

Jonas Briner, geboren 1986 in Zug, studierte Geschichte und Philosophie an den Universitäten Luzern und Florenz. Sein Spezialgebiet ist Schweizer Erinnerungsgeschichte und -kultur.

Cuprins

1 Einführung1.1 Kein einig Volk von Brüdern1.2 Die katholische Subgesellschaft und ihre Grenzen1.3 Die Reformation in der Eidgenossenschaft2 Vor der Bundesstaatsgründung2.1 Religiöses Gedenken und katholische Provokationen in der Vormoderne2.2 Franz Karl Stadlin: Die Widersprüche eines liberalen Lokalpatrioten2.3 Massenandrang bei der 300-Jahr-Schlachtfeier2.4 1843: Konservative Ultras auf dem Gubel2.5 Ein Kloster im Gedenken an die Freischarenzüge3 Von der Bundesstaatsgründung bis zum Ersten Weltkrieg3.1 Die Gedächtnislücke nach 1847/483.2 Eine Erinnerungskultur auf Papier3.3 Christian Iten: Die Genese eines Helden3.4 Wo steht die katholische Geschichtsschreibung?3.5 Widersprüchliche Geschichtsbilder an den Zuger Schulen4 Zwischenkriegszeit4.1 Zurückhaltender Stolz nach dem Ersten Weltkrieg4.2 Philipp Etter: Der autoritäre Geschichtspolitiker4.3 400-Jahr-Feiern: Konflikte und (gescheiterte) Versöhnungsversuche4.4 Das reformierte Zug gedenkt fremd5 Eine komplexe Erinnerungskultur und ihr stilles Ende6 Orientierung im Begriffsdschungel der Erinnerungsgeschichte