Nachhaltigkeit und Klimaschutz sind international grossen Teilen der jungen Generation ein Begriff. Die Zusammenhange des expliziten Wissens uber den Klimawandel mit den tatsachlichen Implikationen fur das eigene Handeln stehen im Fokus der Forschung. Dabei findet der Grossteil der Forschung bislang meist in den alten Industriestaaten statt. Um die Perspektive des globalen Sudens zu beleuchten wurden in der vorliegenden Studie in einem rekonstruktiven Verfahren das Nachhaltigkeitsbewusstsein von Jugendlichen in Indien und Ghana empirisch untersucht. Mit der dokumentarischer Methode wurde basierend auf Gruppendiskussionen eine Typenbildung der impliziten Orientierungen vorgenommen. Das Sample setzt sich aus 5 Gruppen mit je 4-9 Diskutierenden in einer Altersspanne von 13-18 Jahren zusammen, die nach ihrer Schulzugehorigkeit ausgewahlt wurden. Die Orientierungsrahmen wurden rekonstruiert und die Analyse bis hin zur Basistypik "handlungspraktische Umsetzung" in der sinngenetischen Typenbildung durchgefuhrt. Es konnten zwei Typen identifiziert werden: Die "Ohnmachtigen" bzw. "Handlungsunfahigen" sowie die "Aufklarer." Demgegenuber steht ein Kontrastfall, der sich indifferent an Nachhaltigkeit orientiert. Die vorliegenden Ergebnisse werden durch aktuelle Forschungsergebnisse bekraftigt und leisten einen Beitrag zum bislang unzureichend erforschten Feld uber die Zusammenhange von Orientierungen und Handlungspraxis in Bezug auf Nachhaltigkeit bei Jugendlichen in internationalen Perspektiven, spezifisch aus der Perspektive von Jugendlichen aus Landern des Globalen Sudens.