Nation und nationale Identität: Versuch einer Rekonstruktion

I. Nation und Verwandtes: Begriffliche Vorklärungen und historische Aspekte.- I.1 Die historische Entwicklung des Nationsverständnisses: Eine Skizze.- I.2 Definitionen.- I.3 Zur Frage der Existenz von modernen Nationen bereits im Mittelalter.- I.4 Grundauffassungen der modernen Nation und gegenwärtige konzeptuelle Tendenzen.- II. Nation als Wissenskonstrukt.- II.1 Analytische Grundunterscheidungen.- II.2 Die Rolle kollektiver Gemeinsamkeiten.- II.3 Konstitution und Charakter nationaler Identität.- III. Nation als idée-force.- III.1 Nationalbewegung und Massenattraktivität nationalen Wissens.- III.2 Perspektiven und Grundprozesse der Nationsverwirklichung.- IV. Die Nationalisierung des Daseins.- IV.1 Vorbemerkung: Typen der Nationalisierung.- Exkurs 3: Die Nationalisierung der Hochkultur. Eine theoretische Skizze.- IV.2 Der Bereich der Politik.- IV.3 Aspekte der wirtschaftlichen Nationalisierung.- V. Die äußeren Folgen des Prinzips Nation: Der Fall des europäisch-westlichen Imperialismus.- V.1 Imperialismus überhaupt und Grundmerkmale des Imperialismus vor dem 1. Weltkrieg.- V.2 Expansion und Expansionsziele der einzelnen Imperialmächte.- V.3 Ursachen des Expansionsdrangs.- VI. Die moderne Nation — heute.- VI.1 Vorbemerkung: Zeitgeschichtliche Zäsuren im Transformationsprozess der modernen Nation.- VI.2 Äußere Herausforderungen: Das Ende der Nation als wirtschaftlicher und politischer Besonderung?.- VI.3 Innere Herausforderungen der Nation.- VII. Schlusswort.

Dr. Bernd Estel war lange Wissenschaftlicher Angestellter am Institut für Soziologie der Universität Tübingen und lebt heute als freier wissenschaftlicher Schriftsteller.

Nation ist erstrebte Gemeinschaft. Gemäß der Formel "Die Wirklichkeit, die Wissen schafft", rekonstruiert dieses Buch die Entstehung, die Zielsetzungen, den näheren Charakter der modernen, europäisch-westlichen Nation sowie ihre Auswirkungen in den Bereichen Wirtschaft, Politik und Kultur. Dabei steht die dialektische Verschränkung von ideeller und realer Nationalisierung, d.h. der Nationalisierung des Wissens auf der einen, der sozialen Verhältnisse und der Menschen auf der anderen Seite, im Zentrum des systematischen Interesses. Das letzte Kapitel ist der Frage nach dem Niedergang, d.h. dem objektiven wie subjektiven Bedeutungsverlust gewidmet, den die erstrebte Gemeinschaft Nation durch eine Reihe von transnationalen bzw. globalen Prozessen in den letzten Jahrzehnten erfährt oder zu erfahren scheint.

Zwischen Idee und Realität