Im Herbst 2006 wird Kriminalhauptkommissar Johann (Joke) Schoon gebeten, einen Mordfall aufzukl ren, der fast 60 Jahre zur ckliegt. Aus Gef lligkeit beginnt er zu recherchieren. H tte er geahnt, welche Konsequenzen sich daraus f r Personen aus der Gegenwart ergeben, so h tte er ernsthaft erwogen, die Vergangenheit ruhen lassen. Leseprobe: Nebel lag wie ein leichter Schleier ber dem Fehntjer Tief. Er reflektierte das r tliche Licht der aufgehenden Sonne. Je h her sie stieg, desto h her stieg auch der Nebel. Schon bald quoll er ber die Uferkanten und legte sich auf das Gras der angrenzenden Wiesen. Allm hlich verwischten sich die Konturen zwischen Wasser und Land. Eine junge Frau stand in der T r des alten Bauernhauses und beobachtete eingeh llt in einen Frotteebademantel das Schauspiel. Irgendetwas hatte sie vorzeitig wach werden lassen, und so sehr sie sich auch bem hte, wieder einzuschlafen, so wenig wollte es ihr gelingen. Schlie lich war sie aufgestanden, um die k hle Morgenluft dieses Sp therbsttages zu atmen. Sie hoffte, danach wieder schlafen zu k nnen. Aber die K hle des Morgens verjagte den Rest von M digkeit. Statt dessen kam die Angst - die alles l hmende Angst. Sie wollte wieder zur ck ins Haus, aber sie war unf hig, ihre Beine zu bewegen. Mit weit ge ffneten Augen starrte sie auf den bedrohlich wirkenden Nebel, der aus dem Fehntjer Tief aufstieg, ber die Ufer quoll und bed chtig auf sie zu kam. Schon bald war sie von einem einheitlichen Grau umgeben, aus dem nur noch die Wipfel einiger Weiden nahe des Wassers herausragten. Doch der Nebel stieg weiter und nahm ihr auch die Sicht auf diese B ume. Mit dem Nebel war die K lte gekommen. Sie erfasste zuerst die Beine und stieg dann unaufhaltsam h her. Dann hatte die junge Frau das Gef hl, als schn rte sie ihr die Brust ein. Sie schlang den Bademantel enger um ihren K rper, aber es half nicht. Die eisige K lte stieg h her und erreichte ihren Hals. Es dauerte eine Weile, bis die junge Frau bemerkte, dass es nicht nur K lte war, die sie dort sp rte. Sie sp rte auch H nde; kr ftige H nde, die sich um ihren Hals gelegt hatten; H nde, deren Griff immer st rker wurde; H nde, die ihr den Atem nahmen.