Diese Studie beschäftigt sich mit der Bevölkerung des Fürstentums Lüneburg bzw. der Landdrostei Lüneburg zwischen 1550 und 1850. Die Untersuchung beschreibt, wie sich die Bevölkerungszahl und das demographische System in Stadt und Land seit 1550 entwickelten. Endpunkt der Untersuchung ist etwa 1850, als Agrarreformen und beginnende Industrialisierung die wirtschaftlichen und sozialen Verhältnisse in der Landdrostei Lüneburg tiefgreifend veränderten. Neben allgemeinen Ausführungen werden exemplarische Entwicklungen an einzelnen Beispielen untersucht. Nach einer Beschreibung von Quellenlage, Geographie, Geschichte und Wirtschaft der Region stehen die Rolle der Pest als Sammelbegriff für Epidemien unterschiedlichster Art und die demographischen Folgen des Dreißigjährigen Krieges im Mittelpunkt. Anschließend erörtert der Autor das Bevölkerungswachstum in der Nachkriegszeit am Ende des 17. und das Erreichen der Tragfähigkeitsgrenze zu Beginn des 18. Jahrhunderts sowie die weitere Entwicklung bis zum Ende dieses Jahrhunderts. Schließlich kommt die Überwindung demographischer Begrenzungen in der 2. Hälfte des 18. und das Bevölkerungswachstum des frühen 19. Jahrhunderts zur Sprache. Ein weiterer Abschnitt dient der Analyse des komplexen demographischen Systems der Lüneburger Heide, ein Exkurs thematisiert die Bevölkerungsgeschichte der Marschen. Den Abschluss bildet ein Überblick über die gewonnenen Ergebnisse und ihre Einbindung in den Zusammenhang der Theorien vom Ablauf demographischer Entwicklungen.