Nicks Leben gerät aus den Fugen, als ihn seine Frau verlässt. Er ist 38, erfolgreicher Erdölmanager in Houston und steht plötzlich vor den Trümmern seines Lebens. Er beschließt, für ein Wochenende nach South Padre Island zu fahren, wo er hofft, wieder einen klaren Gedanken fassen zu können.
Schon am ersten Abend trifft er hier jedoch auf Michelle, die ihn gleich ganz und gar in ihren Bann zieht. Zurück in Houston sind seine Gedanken auch noch immer unablässig bei ihr, doch ohne ihre Adresse zu kennen, ohne den geringsten Anhaltspunkt zu haben, wo sie, nachdem auch sie wieder abgereist ist, jetzt sein könnte, weiß er nicht, ob er sie je wiedersehen wird.
Ein paar unruhige Wochen vergehen, bis er plötzlich Michelles Foto in einer Zeitung entdeckt, ein kurzer Bericht daneben, der sich mit ihrer Vergangenheit und ihrem rätselhaften Verschwinden vor 15 Jahren befasst. Sofort eilt er nach South Padre Island zurück, in der Hoffnung, sie dort wieder zu treffen, aber sie ist nicht mehr da. Völlig entmutigt steht er jetzt kurz davor, die Suche nach ihr endgültig abzubrechen, als ihm dieser Brief in die Hände fällt. Der nämlich ist von Michelle und an niemand anderen als Curt Newman adressiert, ihren Mann, der, allein und zurückgezogen, noch immer in Pilago lebt. Sofort ist Nick klar, dass er ihm den Brief überbringen muss.

Viele Jahre liegt ihr Desaster nun schon zurück. Damals musste die junge Polizeireporterin Renee mit ansehen, wie ihr Freund Dan, Polizist im Straßenjob, von Pilagos Drogenmafia zusammengeschossen wurde und dabei fast ums Leben kam, ein einschneidendes Erlebnis, aus dem beide ihre Konsequenzen zogen. Dan heiratete und ließ sich in den Innendienst versetzen, Renee ging zur Vogue und heuerte als Klatschkolumnistin an.
Jetzt, rund zehn Jahre später, sind sie wirklich am Ende. Schwung und Begeisterung sind dahin, alles ist grau und öde geworden, und längst wissen sie, dass sie, indem sie ihr Leben damals verließen, im Grunde nur ihre Seele verkauft haben. Als eines Tages mehrere Junkies im alten Viertel von Pilago ermordet aufgefunden werden, erscheint ihnen das wie ein Wink des Schicksals und sie wittern die Chance, ihr Leben genau dort wieder anknüpfen zu lassen, wo sie es einst verloren haben.
Am Tatort stoßen sie dann auf einen Mann, der im Nu ihre ganze Neugier weckt. Die stille Art, wie er sein Haus verlässt, die Strenge, diese Düsternis, die ihn umgibt ... Eine eigenartige Faszination geht von ihm aus, und ihre Nachforschungen ergeben, dass es sich bei ihm um einen gewissen Curt Newman handelt, dessen Frau Michelle vor 15 Jahren spurlos verschwunden war und erst vor Kurzem auf South Padre Island wieder aufgetaucht ist. Sie spüren, dass beide Geschichten ¿ die von Michelle und Newman und die von den toten Junkies auf der anderen Seite der Straße ¿ auf eine noch verborgene Weise miteinander verwoben sind, und heften sich Newman auch gleich an die Fersen, als der plötzlich aus Pilago verschwindet.

Die Bewegung, die von hier ihren Ausgang nimmt, führt nicht nur immer tiefer in Michelles Vergangenheit, sondern auch zum Wesenskern aller andern zurück. Es ist eine Geschichte von der Einsamkeit und der Ausgesetztheit im Leben, von der Leere, die sich irgendwann auszubreiten beginnt, von der Sucht, die ein steter Begleiter ist, von der Gewalt, die jederzeit möglich ist.