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Nonverbale Dialoge in der psychoanalytischen Therapie

Autor Petra Christian-Widmaier
de Limba Germană Paperback – 31 dec 2008
In der psychoanalytischen Behandlung wird fortlaufend auch ohne Worte in Handlungsdialogen, Inszenierungen und Enactments kommuniziert. Die Autorin erweitert den aktuellen Diskurs durch die qualitativ-empirische Untersuchung des Verlaufs von sehr selten thematisierten nonverbalen Handlungsdialogen über einen ganzen Behandlungsfall hinweg. Sie geht dem subtilen Blickaustausch, dem Handkontakt von Patient und Analytikerin, den Toilettengängen des Patienten sowie dem beiderseitigen Umgang mit der Tür bei der Begrüßung und Verabschiedung nach. Der Verlauf der Enactments ließ eine Verschränkung der nonverbalen Dialoge mit dem Behandlungs- und Veränderungsprozess des Patienten erkennen. Die Studie enthält die Erfahrung einer lebendigen, authentischen intersubjektiven Begegnung mit und ohne Worte, wie sie in der klinischen Theorie und Behandlungstechnik der Psychoanalyse zunehmend an Bedeutung gewinnt.
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Specificații

ISBN-13: 9783898067324
ISBN-10: 3898067327
Pagini: 340
Dimensiuni: 148 x 210 x 22 mm
Greutate: 0.45 kg
Editura: Psychosozial Verlag

Notă biografică

Petra Christian-Widmaier ist Soziologin und Psychologin und arbeitet als Psychoanalytikerin (DGPT) in eigener Praxis. Sie ist Dozentin sowie Lehr- und Kontrollanalytikerin am Psychoanalytischen Institut Stuttgart und war lange in der Forschung tätig. Veröffentlichungen u.a. zur Sozialphilosophie Georg Simmels (»Einheit und Zwiespalt«, 1978), zur Thanatologie und qualitativen Sozialforschung (»Krankenhausseelsorger und todkranker Patient«, 1988) und zur Psychoanalyse der Weiblichkeit (»Aggression in Frau-Frau-Analysen«. In: Forum Psychoanal, 2000).

Cuprins

Inhalt Vorwort Stavros Mentzos Einleitung I Theoretischer Rahmen 1 Zur visuellen Dimension in der Psychoanalyse 1.1 Sehen in der Moderne. Männlicher und weiblicher Blick 1.2 Freuds triebtheoretische Gedanken zur Visualität 1.3 Zur Visualität in Freuds Traumtheorie und Lehre vom Unbewussten 2 Teilnehmende Beobachtung in der analytischen Situation 2.1 Teilnehmende Beobachtung als Forschungsmethode und Denkfigur 2.1.1 Teilnehmende Beobachtung als Forschungsmethode in den Sozialwissenschaften und in der Psychoanalyse 2.1.2 Teilnehmende Beobachtung als Denkfigur 2.2 Teilnehmende Beobachtung als Element des Erkenntnisprozesses im Analytiker 2.3 Teilnehmende Beobachtung als spezifische psychoanalytische Wahrnehmungseinstellung Exkurs 1: Der Riss in der Serviette auf dem Couchkopfkissen 3 Vom Agieren zum Enactment 3.1 Zur Begriffsgeschichte des Agierens 3.2 Handlungsdialog, wechselseitige Be-Handlung und Enactment 3.2.1 Handlungsdialog (R. Klüwer) 3.2.2 Wechselseitige Be-Handlung (U. Streeck) Exkurs 2: Soziale Alltagskommunikation in der psychoanalytischen Behandlungssituation 3.2.3 Enactment (T.J. Jacobs u.a.) 3.2.4 Zusammenfassung 3.3 Verlaufskonzepte 3.4 Sind Enactments störungsspezifisch? II Praktische Anwendung 4 Behandlungsverlauf, Dokumentation und Erschließung des Materials 4.1 Behandlungsverlauf 4.2 Dokumentation des Materials 4.3 Erschließung des Materials 5 Blickdialog 5.1 Soziologische Überlegungen zum Blickkontakt 5.2 Psychoanalytische Überlegungen zum Blickkontakt 5.3 Blickdialogverlauf 5.3.1 Blickverschmelzung und Blickentfremdung 5.3.2 Die umgarnende Mutter im Blick des Patienten 5.3.3 Böse Blicke 5.3.4 Der traurige Jungenblick 5.3.5 Zusammenfassung 6 Dialog der Hände 6.1 Soziologische Überlegungen zum Handkontakt 6.2 Psychoanalytische Überlegungen zum Handkontakt 6.3 Dialogverlauf der Hände 6.3.1 Ausbleibender und anhaltender Handkontakt 6.3.2 Sich verhakende Finger beim Handgeben 6.3.3 Taube Hände und Arme 6.3.4 Aktives Handgeben beim Abschied 6.3.5 Zusammenfassung 7 Toilettendialog 7.1 Soziologische Überlegungen zur Toilette 7.2 Psychoanalytische Überlegungen zur Toilette 7.3 Toilettendialogverlauf 7.3.1 Die Regulationsfunktion der Toilettengänge 7.3.2 Zwei anal betonte Toilettenträume 7.3.3 Toilettenaktion 7.3.4 Ein urethral betonter Toilettentraum 7.3.5 Zusammenfassung 8 Türdialog 8.1 Soziologische Überlegungen zur Tür 8.2 Psychoanalytische Überlegungen zur Tür 8.3 Türdialogverlauf 8.3.1 Freundliche und feindselige Türbehandlung 8.3.2 Die offen stehende Tür im Schlafzimmertraum 8.3.3 Die 'Beziehungstür' reißt kurzfristig 8.3.4 Selbstbestimmtes Öffnen und Schließen der Tür 8.3.5 Zusammenfassung 9 Integration der nonverbalen Dialogverläufe 9.1 Die nonverbalen Dialoge im Wechselspiel von sozialer Alltagskommunikation und psychoanalytischer Interaktion 9.2 Das pulsierende, verschlungene Dialoggewebe 9.3 Der Behandlungs- und Veränderungsprozess im Spiegel der nonverbalen Dialogverläufe Anmerkungen Literaturverzeichnis