Aktivierter Transkriptionsfaktor NF-K-B fördert das Überleben sympathischer Neurone nach Deprivation von Nervenwachstumsfaktor. Hier wurde die Aktivierung von NF-K-B nach operativen Eingriffen mit und ohne ausgedehnte axonale Durchtrennung (kontralaterale Seite) sowie mit und ohne Abstoßungsreaktion (iso-/allogene Lungentransplantation) bei der Ratte untersucht. Linkseitige Lungentransplantation (n=27) wurde in den Stammkombinationen Lewis/Lewis (isogen) und Lewis/Dark-agouti (allogen) mit postoperativen Überlebenszeiten von 1-7 Tagen vorgenommen. Fünf unbehandelte Ratten dienten als Kontrolle. Seriengefrierschnitte Ganglia stellata beider Seiten wurden mit einem monoklonalen Antikörper gegen aktivierten NF-K-B einer Routine-Immunfluoreszenz mit gleichzeitiger Kernfärbung durch DAPI unterzogen. Die Befunde zeigen eine ungewöhnlich hohe Grundaktivierung des für sympathische Neurone protektiv wirkenden Transkriptionsfaktor NF-K-B, die durch operatives Trauma weiter ansteigt und nahezu jedes Neuron erfasst. Hierbei sind weder axonale Verletzung (Anstieg auf nicht operierter Seite), noch immunologische Vorgänge bei der Abstoßungsreaktion ursächlich (Anstieg bei isogener Lungentransplantation), sondern es handelt sich um ein generalisiertes Phänomen, welches wahrscheinlich humoral in der postoperativen Stressreaktion vermittelt wird.