Partikelhaftkräfte spielen in vielen verfahrenstechnischen Anwendungen eine entscheidende Rolle. Eine genaue Kenntnis der zu erwartenden interpartikulären Haftkräfte kann in vielen Fällen helfen, Prozessparameter zu bestimmen bzw. überhaupt erst den geeigneten Prozess zu finden. Speziell in der Sicherheitstechnik kann eine Quantifizierung interpartikulärer Haftkräfte die Vorhersage der Staubungseigenschaften von Schüttgütern ermöglichen. Diese Eigenschaften wiederum spielen eine große Rolle im Arbeitsschutz zum Schutz vor gesundheitsschädlichen Stäuben, im Brand- und Explosionsschutz zur Vermeidung von Staubexplosionen, und nicht zuletzt im technischen Umweltschutz zur Vermeidung schädlicher Emissionen.Bei Submikrometer großen Partikeln sind die van der Waals-Haftkräfte dominierend und damit von besonderem Interesse. Eine Methode zur computergestützten Berechnung dieser Haftkräfte im System Partikel-Wand wird in der hier vorliegenden Arbeit vorgestellt. Dabei werden nicht nur Einzelhaftkräfte berechnet, sondern vielmehr aufschlussreichere Haftkraftverteilungen, wie sie aus zufälligen Ausrichtungen der Partikel zur Wandoberfläche heraus resultieren. Diese Haftkraftverteilungen werden zugleich für die jeweiligen Projektionsflächen der betrachteten Partikeln berechnet. Ziel ist es dabei, mit Hilfe dieser leichter zu berechnenden 2D-Haftkraftverteilungen zukünftig die entsprechenden 3D- Haftkraftverteilungen abschätzen zu können.