Die Wahl eines Klebstoffs hängt in besonderem Maße von der zu fügenden Verbindung ab. So kann z.B. ein Klebstoff, der bei steifen Fügeteilen hervorragende Klebergebnisse liefert, im Falle nachgiebiger Fügeteile ungeeignet sein. Insbesondere bei dünnen Fügeteilen, wie sie in der Praxis des Karosseriebaus verwendet werden, unterscheiden sich die Anforderungen an einen Klebstoff darüber hinaus bereits innerhalb einer Klebfuge. Diese Tatsache legt nahe, dass eine Klebverbindung durch das Einbringen von mehreren Klebstoffen in eine Klebfuge optimiert werden kann. In dieser Arbeit werden einschnittige Überlappklebverbindungen mit 1,7 mm dicken Stahlfügeteilen untersucht, bei denen im Bereich der Überlappungsenden epoxidharzbasierte Klebstoffe mit niedrigerem Elastizitätsmodul und höherer Verformbarkeit als im Mittelbereich verwendet werden.Die in der Arbeit als "gradierte" Klebverbindungen bezeichneten Klebungen mit zwei Klebstoffen in einer Klebfuge werden sowohl rechnerisch mit Finite- Elemente-Berechnungen als auch experimentell untersucht. Dabei gehen die Berechnungen durch die Wahl klebstoffgerechter Materialmodelle und die experimentellen Untersuchungen durch umfangreiche Grundversuche, die auch Überlagerung von Torsion und Druck enthalten, über die bisherigen Veröffentlichungen auf dem Gebiet der gradierten Klebschichten hinaus.