Produktsicherheit und damit verbunden auch die Produkthaftung stellen die Hersteller technischer Produkte vor große Herausforderungen. Eine wachsende Anzahl an gesetzlichen Regularien und eine stärkere Verbraucherorientierung in der Gesetzgebung erschweren die Sicherstellung der Konformität von Produkten zu geltenden Normen, Richtlinien und Gesetzen auf den jeweiligen Märkten.Die Dokumentation der Konformität obliegt dem Hersteller, sie ist ihm durch Gesetze vorgegeben, ist aber auch in seinem Interesse möglichst lückenlos zu führen, da sie bei eventuellen Produkthaftungsklagen ein wichtiges Werkzeug der Beweisführung ist.Die zunehmende Virtualisierung des Produktentstehungsprozesses auf der anderen Seite eröffnet andererseits auch neue Wege, sicherheitsrelevante Informationen im Kontext des virtuellen Produktes zu modellieren und im Rahmen eines integrierten Produktmodells zu dokumentieren.Das Konzept des Objektmodells zur Modellierung sicherheitsrelevanter Informationen für technische Produkte stellt einen integrativen Ansatz zur Dokumentation von Produktsicherheitsinformationen im Rahmen des integrierten Produktmodells nach ISO 10303 (STEP) dar. Produktsicherheitsinformationen lassen sich damit in Verbindung mit der Topologie des virtuellen Produkts bringen und am 3D-Modell visualisieren. Der Vorteil gegenüber existierenden Ansätzen ohne Bezug zum geometrischen Modell ist die eindeutige Beschreibung von Gefährdungsbereichen über ihre Topologie. Gleichzeitig lassen sich aus deren visuellen Präsentationsformen direkt Bildinhalte für die Technische Produktdokumentation ableiten. Die Unterscheidung in Informationen für die interne Dokumentation beim Hersteller und Benutzerinformationen wird im Konzept ebenso berücksichtigt, wie die Einbindung in das Freigabe- und Änderungswesen.Das Konzept wurde im Assistenzsystem ASiMoV implementiert und anhand des repräsentativen Beispiels eines Industrieroboters validiert.