Man kann nicht nicht-kommunizieren, so hallt es durch die virtuellen und belebten Foren des 21. Jahrhunderts. Inmitten unserer Kultur der Kreativen und Aufdecker, der Aufklrer und Erleuchteten gert jede Stille zum beredten Schweigen und jeder Anflug von Diskretion in den Verdacht, eine schreiende Ungerechtigkeit zu decken. Wir leben im Kommunikationszeitalter, in dem alles besprochen und verstndlich gemacht werden kann - und muss. Wer nicht mitredet, existiert nicht. Gefragt wird er trotzdem.
Wenn es um Wrdentrger der Religionen, die Funktionseliten der Kirche oder schlicht um die christliche Deutung irgendeines Ereignisses oder Phnomens geht, zeigt sich die politische ffentlichkeit seit Jahren auch hchst interessiert an Wortbeitrgen aus der religisen Sphre. Worum es sich bei diesem Interesse handelt, harrt aber der Erforschung.
Und auch au erreligis steht einiges auf dem Spiel. Hannah Arendt hat einmal in einem Anflug von republikanischer Begeisterung vom "Glck des ffentlichen" gesprochen und das freie ffentliche Handeln als konstitutives Moment des gelungenen Lebens gekennzeichnet. Wenn das richtig ist, dann wre eine kulturell verarmte ffentlichkeit, die keine unbeschallten Rume mehr beherbergt und in der alles immer schon an seinem Platz ist, nicht nur ein religises Problem.
Mit Beitrgen von Ekaterina Poljakova, Brigitte Sndig, Wolfgang Saur, Jean-Pierre Wils, Holger Zaborowski u.a.