Pilgerschaft zwischen Strafanstalt und Sternenfeld -Deutsch-deutsche Autobiografie

Friedhelm Reis wurde in Kropstädt geboren und wuchs bei Lutherstadt Wittenberg auf. Ausbildung zum Chemiefacharbeiter und Versicherungskaufmann. Während der Zeit des Wehrdienstes erlebte er den Einmarsch der Warschauer Paktstaaten in die CSSR zur Niederschlagung des "Prager Frühlings" 1968. Bei der Vorbereitung zur Flucht wurde er im April 1973 verhaftet, erlebte ein Jahr Untersuchungshaft im Stasi-Gefängnis "Roter Ochsen" in Halle, wurde zu dreieinhalb Jahren verurteilt und ins Zuchthaus Brandenburg eingeliefert. Durch die Bundesrepublik Deutschland im September 1975 freigekauft. Seitdem lebt er hauptsächlich in Berlin-West und war viele Jahre als Unternehmer tätig. Zur Bewältigung der Haftfolgeschäden pilgerte er 800km den Jakobsweg Santiago de Compostela. Nach Einsicht in seine Stasiakte von über tausend Seiten erhielt er die Information, dass er als Bürger von Berlin-West von 1976 bis 1988 von der Stasi observiert wurde. Zur Überwindung wanderte er noch einmal 1000km den Jakobsweg und schrieb das Buch "Pilgerschaft zwischen Strafanstalt und Sternenfeld".