Erkenntnisleitende These der Arbeit ist, dass die Frage, ob der Lehrerberuf eine Profession ist oder nicht, sich nur empirisch und nicht theoretisch entscheiden lässt und dass dem wissenschaftlichen Studium bei der Professionalisierung von Lehrpersonen eine fundamentale Bedeutung zukommt. Vor diesem Hintergrund analysiert die Autorin empirische Daten und Befunde zu Effekten des Gewerbelehrerstudiums. Kriterien für die Analyse sind dem Basiscurriculum für das unversitäre Studienfach Berufs- und Wirtschaftspädagogik entnommen, auf das sich die Sektion Berufs- und Wirtschaftspädagogik (DGfE) im Frühjahr 2003 verständigt hat. Darin werden, neben "differenziertem und integriertem Wissen und Können in Bezug auf relevante Entscheidungs- und Bedingungsfelder" eine "(selbst-)kritisch-experimentelle Haltung und Bereitschaft zur reflexiven Praxis" sowie "Pädagogischer Ethos und balancierende Identität" als Dimensionen berufs- und wirtschaftspädagogischer Professionalität genannt. Auf die beiden letztgenannten Dimensionen, die Entwicklung von Haltungen und Einstellungen zum angestrebten Beruf, konzentriert sich die Analyse. Es geht um die beruflichen Sozialisation im Studium.Eine wesentliche Grundlage für die Untersuchung liefern Daten aus einer Panelbefragung, die von 1994 bis 2000 an der Universität Stuttgart im Diplomstudiengang Technikpädagogik durchgeführt wurde. Einbezogen sind des weiteren Befunde aus drei ebenfalls aktuellen Studien zur Ausbildung sowie zur beruflichen Zufriedenheit und Belastung von Lehrkräften an beruflichen Schulen in Baden-Württemberg sowie Befunde ohne unmittelbar regionalen Bezug.