Zur volkspoetischen Ausgestaltung der Kinder- und Hausmärchen durch die Brüder Grimm
Dem Bekenntnis Wilhelm Grimms, er habe "fortwährend" volksläufige Redewendungen in die Kinder- und Hausmärchen (KHM) eingefügt, wird im Rahmen dieser Untersuchung systematisch und alle Märchentexte einbeziehend nachgegangen. Im genauen Textvergleich der verschiedenen Auflagen werden sämtliche Sprichwörter und Redensarten sowie ihr frühestes Auftreten in den KHM nachgewiesen und philologisch exakt analysiert. Dabei wird nicht nur die Grimmsche Arbeitsmethode verdeutlicht, sondern auch ein einmaliger Einblick in die Textgenese der KHM und die Grundlage ihres volkstümlichen Charakters - der wesentlich zu der eminenten Wirkung der Märchen beigetragen hat - gewährt.
Die Untersuchung erschien erstmals 1988; sie ist für die neue Ausgabe hier nun gründlich überarbeitet, erweitert und verbessert worden.