In der neueren Forschung und Literatur über Finanzsysteme wird das Reputationsrisiko als eines der Hauptrisiken betrachtet, denen die Bankinstitute ausgesetzt sind. Auf der Grundlage der Thesen der unvollkommenen Markthypothese wird davon ausgegangen, dass die Reputation ein Schlüsselfaktor für die Wirtschaftsakteure im Entscheidungsprozess ist. Durch die Anwendung des Konzepts der Reputation auf das Finanzsystem, insbesondere auf Banken, sollte diese Studie zu einem besseren Verständnis des Reputationsrisikos beitragen und die wichtigsten auslösenden Ereignisse sowie die Wechselbeziehung mit anderen Risiken im Bankensektor aufzeigen. Um dieses Ziel zu erreichen, wurde ein Strukturgleichungsmodell auf eine Stichprobe von 117 Fachleuten aus Instituten angewendet, die auf den brasilianischen Finanz- und Kapitalmärkten tätig sind. Die Ergebnisse untermauern die Hypothese, dass das operationelle Risiko das Reputationsrisiko beeinflusst. Darüber hinaus wird angenommen, dass der Ruf eines Bankinstituts ernsthaft geschädigt werden kann, wenn es Aktivitäten finanziert, die soziale und ökologische Schäden verursachen, oder wenn es bei der Verwaltung seiner Mitarbeiter zu Diskriminierung kommt.