Rohstoffbasis und Absatzmarkt

Der Band versammelt fünf durchaus unterschiedlich konzipierte und dadurch doch wiederum bezeichnende Artikel zu den industriellen Beziehungen zwischen der luxemburgischen Montanindustrie und dem Aachener Revier, erweitert um einen "Kölner Exkurs". Eingeleitet werden sie durch eine Etymologie der "Roten Erden" beziehungsweise der "terres rouges", die in gewisser Weise auch ein Bindeglied zwischen allen Montanrevieren bilden. Der chronologische Schwerpunkt, dessen Klammer der Steinkohlenbergbau als Energiebasis der großbetrieblichen Eisen- und Stahlerzeugung bildet, liegt im 20. Jahrhundert. Entsprechend den Intentionen des Projekts sind die Artikel vorrangig aus einem unternehmenshistorischen Blickwinkel entstanden. In dieser Hinsicht war es Hauptziel, das historische Wissen und damit die Transparenz über unternehmerische Tätigkeit als solche, über Standortentscheidungen von Unternehmen und ihre Umsetzung in unternehmerischen Erfolg voranzubringen. Auf einer zweiten Ebene will das Buch einen Beitrag zur Entstehung und Entwicklung grenzübergreifender Wirtschaftsstrukturen leisten. Beide Fragestellungen repräsentieren wie angedeutet Sektoren, die speziell für das Land an Maas und Rhein als erst rudimentär erforscht gelten und zudem eine aktuelle Relevanz aus dem politischen Konzept eines "Europa der Regionen" beziehen. Bisweilen geflissentlich verkannt, kommen die hohe Bedeutung der Wirtschaft für die Ausprägung moderner Gesellschaften und die wichtige Rolle von Unternehmen als gewichtigen Institutionen in diesem Zusammenhang deutlich zum Tragen.