"Dem unbekannten Gott" (Apg. 17,23) mochte ich dieses Predigtbandchen widmen. In einer Zeit, in der die Menschen ihr Heil lieber ausserhalb der Kirche suchen, mochte ich mich mit ihnen auf die Suche nach dem verloren gegangenen Gott machen. In der historisch kritischen Predigt wird der gefuhlte Glaube oft enttauscht. Und in der sogenannten frommen Predigt bleibt der Verstand oft hungrig. Ich mochte den Mythos erzahlen und ihn deuten. Ich mochte auch wieder auf die Ereignishaftigkeit des Glaubens aufmerksam machen. Zwischen Gelingen und Misslingen des Lebens wirkt ein Drittes. Ich mochte Sie mit auf die Suche nach dem verloren gegangenen Gott nehmen. Die Predigten habe ich in meinem Ruhestand in verschiedensten Gemeinden gehalten, in denen ich um Vertretung gebeten wurde. Mein theologisches Anliegen ist dabei dasselbe, das ich in meiner seelsorgerlichen Arbeit habe: naher bei den Menschen als bei der kirchlichen Tradition zu sein. Den Konflikt mit der Institution habe ich immer wieder zu spuren bekommen. Uber Zustimmung freue ich mich vor allem, wenn meine Horer meine Predigt als ungewohnlich empfinden