Rumänien und Moldawien

Der Band fasst den aktuellen Forschungsstand zu Transformationsprozessen in Rumänien und Moldawien zusammen und spiegelt Erfahrungen, die seit 2000 in diesen Ländern bei Feldstudien und Exkursionen gewonnen wurden. Das Ziel dieses Bandes ist es, die lokalen und regionalen Befunde im Licht eines vergleichenden Ansatzes (räumlicher und zeitlicher Vergleich) zu evaluieren. Darüber hinaus ist intendiert, die Selbst- und Fremdbilder beider Länder sichtbar werden so lassen, um mentale Barrieren sichtbar zu machen und schrittweise abzubauen. In sieben Kapiteln erfolgt die schrittweise Bearbeitung dieses Vorhabens. In den Kapiteln 1 bis 6 stehen ausgewählte Themen im Vordergrund. Die Wahrnehmung beider Länder in der Öffentlichkeit und im wissenschaftlichen Diskurs wird im ersten Beitrag (J.-B. Haversath) präsentiert. Dabei geht es um die Spirale von Unkenntnis, Ignoranz und Ablehnung, die für die Fremdbilder beider Länder kennzeichnend sind. Kapitel 2 nimmt das Donaudelta unter die Lupe (S. Grahl); hier steht der Zusammenhang von Mensch und Natur im Zentrum. Kapitel 3 (M. Schwesinger) widmet sich dem Verstehen fremder Kulturen; es wird ein Ansatz vorgestellt, der auf der studentischen Exkursion 2010 praktiziert wurde. Das nächste Kapitel (K. Tutas) greift ein Alltagsphänomen auf, das in Rumänien und Deutschland scheinbar ganz unterschiedlichen Regeln und Ritualen unterliegt: den Fußballsport. Das konkrete Fallbeispiel FC Botosani macht deutlich, wie ähnlich oder unähnlich beide Länder unter diesem Aspekt sind. Ethnien in Rumänien sind ein schier grenzenloses Thema; A. Riedinger bearbeitet es in Kapitel 5 mit dem Fokus auf Ungarn und Roma. In Kapitel 6 stellt N. Koppitz die Situation der moldawischen Landwirtschaft in der letzten 10 Jahren dar. Das 60 Seiten umfassende Kapitel 7 präsentiert den Verlauf der Großen Exkursion Rumänien und Moldawien, die im September 2010 stattfand. Die beiden West-Ost-Profile, die durch beide Länder gelegt wurden, sind in den Protokollen belegt, hinzu kommen (als Anregung für die Leserinnen und Leser) eine Vorstellung der jeweiligen Standorte, methodische Vorschläge für die Arbeit vor Ort, eine Einschätzung des Potenzials der Möglichkeiten sowie Hinweise auf die aktuelle Literatur.