Das Vol. 7 von Marco Enrico Bossis (1861-1925)
¿Opera Omnia" für Orgel enthält die wichtigsten und
bedeutungsvollsten Stücke, die er zwischen 1906 und
1910 komponierte, während der fruchtbaren Periode, in
der er der Direktor des Konservatoriums Liceo Musicale in
Bologna war. Mit diesen Stücken erreichte die italienische
Orgelliteratur eine neue ausdrucksstarke Dimension, welche
die Erfahrungen, die bereits im Europa des 19. Jahrhundert
gesammelt wurden, vorantrieb.
Das Programm beginnt mit dem eingehenden ¿Pièce
héroïque" op. 128, komponiert im Jahre 1906, dessen
Titel an César Francks berühmtes Stück gleichen Namens
erinnert. Das von Bossi gewählte Thema taucht später in
Riccardo Zandonais ¿Giulietta e Romeo" wieder auf.
Es folgt das wirkungsvolle ¿Konzertstück" op. 130 (1907),
wahrscheinlich das bedeutendste Orgel-Stück, das in
Italien komponiert wurde. Hier erreicht Bossi das Level
außergewöhnlicher Kreativität eines Genius wie Max Reger.
Das Programm endet mit den ¿Cinque pezzi in stile libero"
(Leggenda, Marcia funebre, Scena pastorale, Hora mystica,
Hora Gaudiosa), die um 1910 komponiert wurden und
eine Synthese der interessantesten Orgel-Praktiken aus
Frankreich, Deutschland und Italien bilden.
Für die Aufnahme dieser wichtigen Stücke ist wie immer
ein Instrument, das zur musikalischen Welt Bossis gehört,
verwendet worden: die prächtige Orgel aus dem Jahre
1897, gebaut von Carlo Vegezzi-Bossi für die Chiesa del
Sacro Cuore von Cuneo.