Seit Wahl und Gegenwahl im Jahr 1378 konkurrierten in der westlichen Christenheit zwei Kontrahenten um das Papstamt. Beide fanden jeweils in Teilen Europas Untersttzung, das sich folglich in zwei Gehorsamsbereiche (Obdienzen) spaltete. ber 30 Jahre wurden immer wieder neue Vorschlge zur Lsung dieses Groen Abendlndischen Schismas gemacht, doch blieb die Verdopplung des Papsttums bestehen. Erst 1408/1409, als sich Kardinle beider Seiten von ihren Oberhuptern lossagten und gemeinsam ein papstloses Konzil in Pisa betrieben, kam es zu einer wesentlichen Vernderung der Fronten.Der Band beschftigt sich mit diesem Konzil von Pisa im Jahr 1409 als spezifischem Lsungsversuch fr das Schisma. Das Papstschisma begreift er dabei als einen Konflikt kontrrer Deutungen, deren Gegeneinander die via concilii sowie das Zustandekommen und die Ausgestaltung des Pisaner Konzils wesentlich beeinflusste. Gegenstand der Arbeit ist damit ein mittelalterliches Problem sowie die Arten und Weisen, wie die Menschen damals versuchten, es zu lsen mit besonderem Blick auf die via concilii, den Lsungsweg des Konzils. Die Arbeit unternimmt hierzu eine umfassende Analyse der Praxis des Pisanums und vorausgehender Konzilsentwrfe sowie der dabei entwickelten und konfligierenden Deutungen.